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Innovation aus der Praxis – Die Geschichte einer vielversprechenden Unternehmensnachfolge

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Familienunternehmen – Nachfolge, damit das Gute weitergeht

Ich erzähle folgend die Geschichte aus meiner Praxis als Unternehmensberaterin, die sich auf die Unternehmensnachfolge spezialisiert hat. Ich werde aus Datenschutzgründen weder den Firmennamen noch den Namen des Unternehmens nennen. Daher will ich den hier beschriebenen Unternehmer Michael taufen.

Am Anfang war Michael Angestellter.

Bereits während seines Angestelltenverhältnisses beschäftigte sich Michael mit dem Thema der Selbstständigkeit. Er wollte seine unternehmerischen Fähigkeiten ausloten. Mit diesem Ziel vor Augen durchwanderte er mehrere Unternehmen. Während seiner beruflichen Laufbahn und der zahlreichen Projekte im In- und Ausland stellte er fest, „dass man als Angestellter schnell an die Decke der Entscheidungsfreiheit stößt und dabei kaum Eigenverantwortung gefragt ist“.

Der erste Schritt in Richtung Unternehmertum.

Michael war inzwischen eine begehrte Fachkraft am Arbeitsmarkt und wünschte sich für seine weitere berufliche Entwicklung weniger Fremdbestimmung und mehr Freiheit und er wollte Entscheidungen selbst nach eigenem Ermessen treffen können.

So lernte ich ihn kennen. Wir weckten gemeinsam seinen Unternehmergeist und entwickelten für ihn die richtige Strategie.

Wie sieht diese Strategie nun aus?

Ich war aber absolut nicht auf eine Unternehmensübernahme fixiert“, räumte Michael bei unserer ersten Begegnung ein. „Ich wollte mich selbstständig machen. Das „Womit“ stand dabei an zweiter Stelle, solange ich mich hundertprozentig mit meinem Produkt, meiner Dienstleistung sowie der Wertschöpfung aus beidem identifizieren kann.“ In den vielen Gesprächen, die wir gemeinsam führten legte ich ihm die Option nahe, einen bestehenden Betrieb zu übernehmen.

Die Übernahme eines Familienunternehmens in der 3. Generation

Es gab da ein Familienunternehmen, das 1886 gegründet und in der 3. Generation zur Übergabe bereitstand. Die Besitzer suchten Nachfolger, da die Kinder den Betrieb nicht übernehmen wollten.

So kam es, dass Michael im März 2016 seinen Vollzeitjob als Angestellter an den Nagel hängte und die Gesellschafteranteile und Geschäftsführung eines namhaften und in der Branche bestens bekannten Produktionsunternehmen übernahm.

Wie zahlreiche andere Firmen in Österreich stand auch dieses Familienunternehmen zur Übergabe bereit.

Was nun folgen musste.

Zunächst hieß es lernen, lernen, lernen. Michael musste sich die Abläufe, die Mitarbeiter, die Kunden und Lieferanten kennenlernen und sich voll und ganz in den Betrieb einleben. Ziel war es, dem Betrieb den entscheidenden Innovationsschub angedeihen zu lassen, der von Nöten war.

Mit einem ausgefeilten Businessplan, wo auch Jugendliche als Lehrlinge ausgebildet, Behindertenwerkstätte für die Produktion eingegliedert werden sollen sowie einem neuen Produktionsansatz, machte sich Michael an die Übernahmearbeit.

Eine Umstellung mit Innovationspotenzial

Die Einstellung einer neuen Mitarbeiterin mit klarem Fokus auf Neuprojekte und Neukundenfokus sowie zusätzlicher Beratungsdienstleistung und verstärkte Marketingaktivitäten leiteten bereits im ersten Jahr den Innovationsschub ein. Michael versuchte mit vielen Maßnahmen, das bestehende Unternehmen im Sinne des Alteigentümers neu auszurichten und leistungsfähiger zu gestalten.

Aller Anfang ist schwer.

Gerade die ersten Erfolge müssen schwer erarbeitet werden. Viele Vorhaben benötigen Zeit und dauern oft länger, als man zunächst plante. Nicht immer stößt Michael bei den bestehenden Mitarbeitern auf Begeisterung mit seinen neuen Ideen. Das Vertrauen und die Akzeptanz bei Kunden, Partnern und Mitarbeitern für Veränderungen muss er hart erkämpfen. Der persönliche Einsatz lohnt sich dennoch und da muss er trotz Widerstände dran bleiben.

Noch ist Michael dabei, sich unter der neuen Führung für den Markt zu formieren. Doch die Aussichten sind vielversprechend und ich wünsche ihm weiterhin soviel Energie und Einsatzbereitschaft.

 

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