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Wie EPU und KMU die Krise nutzen

© Foto: Luidmila Kot from Pixabay

Die Corona-Krise hat vieles in Österreich von einem Tag auf den andern verändert. Gewohnheiten mussten umgestellt und der Alltag an die neue Situation angepasst werden. Geschäfte waren plötzlich geschlossen, doch hinter vielen verschlossenen Türen wurde dennoch gearbeitet. Viele EPU und KMU haben fest eingeplante und einkalkulierte Aufträge verloren. Doch die Krise hat auch Geschichten über Unternehmen gebracht, die binnen weniger Tagen ihr Geschäftsmodell der Krise anpassen konnten und damit erfolgreich waren.

Der Online-Shop als Klassiker

Viele EPU und KMU haben trotz E-Commerce-Boom lange Zeit keine Notwendigkeit gesehen, Waren online anzubieten. Die Begründungen – dass die Leute ohnehin gerne haptisch kaufen, die Laufkundschaft ausreicht und man keine personellen Ressourcen zum Aufbau eines Online-Shops hat – haben spätestens seit Mitte März keine Berechtigung mehr. Für viele EPU und KMU hieß es plötzlich: Online-Shop oder gar kein Shop. Viele Beispiele von Unternehmern, die erfolgreich binnen weniger Tage einen funktionierenden Online-Vertrieb aus dem Boden gestampft haben, konnten in den Medien und für viele auch im privaten Umfeld beobachtet werden.

Für einige Unternehmen wird sich der neue Online-Shop so sehr rentieren, dass er bestehen bleiben wird, selbst wenn die Laufkundschaft wieder das Vor-Krisen-Niveau erreichen sollte.

Veranstaltungen ins Internet verschieben

Konzerte, Opern, Festivals. Große und kleine Veranstaltungen, die im Frühling und Sommer hätten stattfinden sollen, wurden abgesagt. Neben den Veranstaltern trifft das auch die betreuenden Event-, Werbe- und PR-Agenturen wirtschaftlich hart. In vielen Fällen war eine Absage oder Verschiebung in den Herbst die einzige vernünftige Option. Andere Veranstaltungen haben ihr Setting angepasst, um dennoch stattfinden zu können. Wissenschaftliche Foren wurden und werden als Online-Webinar abgehalten, Weine die gerade Saison haben, online verkostet. Konzerte werden – auch im professionellen Rahmen – gefilmt und gestreamt. Die Nachfrage ist groß, und für die Veranstalter sowie die beteiligten Agenturen freuen sich über neue Best-Practice-Beispiele ihrer Arbeit und öffnen vielleicht die Tür für eine neue Art von Veranstaltungen, die auch nach der Krise ausgetragen wird.

Den Aufschwung planen

Für zahlreiche EPU und KMU wäre dieser Frühling ohne Corona der erfolgreichste überhaupt geworden. Sie waren für März, April und Mai gut gebucht und bereit, durchzustarten. Und dann kam alles anders. Statt dem größten Umsatz seit Eintritt in die Selbstständigkeit, kommt die Angst vor dem Ruin.

EPU und KMU, die zurzeit finanziell leiden und darauf warten, wieder guten Umsatz machen, sollten in den Startköchern scharen und sich gezielt auf das Durchstarten vorbereiten. Viele haben erstmals seit ihrer Gründung Zeit, sich um grundlegende Strategiefragen zu kümmern, den gesamten Online-Auftritt zu überdenken oder andere Möglichkeit auszuloten, um die Leistung zu verbessern oder die Bekanntheit zu erhöhen. Wenn die Existenz gesichert ist, gibt die Krise EPU und KMU die Möglichkeit, zu strukturellen Veränderungen in ihrem Tun als Unternehmen. Wollte man sich schon länger lieber auf eine andere Zielgruppe fokussieren oder eine Leistung anbieten, die bisher von bestehenden Kunden noch kaum gebucht wird, ist nun der Zeitpunkt da, etwas zu ändern – sich eventuell neu zu positionieren und bereit zu sein, um beim Aufschwung durchstarten zu können.

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