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Vom Garn zum Anzug

© Bild: Christina Tripolt

Welches Material verwendet man denn nun für die Herstellung eines Anzugs. Ist die Wahl auf den Maßanzug gefallen, kann man als Kunde bei der Auswahl des Stoffes mitwirken. Dabei ist es hilfreich ein paar Begriffe schon mal gehört zu haben und auch ein bisschen zu wissen, welche Stoffe im Sommer und im Winter geeignet sind.

Stoffqualitäten erkennen

Garne werden in verschiedenen Stärken produziert. Je nach Stärke des Garns und Material entstehen verschieden starke Stoffqualitäten. Gewebestoffe bestehen aus einem Kett- und einem Schussfaden und durch verschiedene Bindungen entstehen verschiedene interessante Oberflächenstrukturen. Das Rohgewebe, welches aus dem Webstuhl kommt wird mit verschiedenen Ausrüstungen veredelt, beispielsweise aufgeraut oder knitterarm ausgestattet.

Plastik vermeiden

Reine Synthetik Faser bei Anzügen sollte vermieden werden, wird aber prinzipiell nicht hergestellt. Eine Mischfaser ist in Ordnung und kann auch ihre Vorteile haben. Sie ist langlebiger, wasserabweisende oder auch schmutzabweisender. Beim Anfassen des Anzugs erkennt man bereits, ob sich das Material weich oder kratzig anfühlt.

Saisonal und anlassbedingte Materialien

Anlassbedingt und saisonbedingt kann man auch verschiedene Materialien einsetzen. Bei der eigenen Hochzeit kann es schon mal besondere Seide sein. Je feiner der Anlass, desto feiner kann auch das Material sein. Im Sommer kann es ziemlich heiß werden, kühlende Materialien helfen, die hohen Temperaturen auch im Anzug zu überstehen, beispielsweise Leinen, leichte Baumwolle, Cool Wool oder Crepe. Im Winter bevorzugt man Flanell und edle Wollstoffe.

Flanell, Schurwolle und Mohair

Schurwolle ist sehr gut geeignet für winterliche Anzüge. Sie hat ausgezeichnete Wärmeeigenschaften und ist eine isolierende Schicht. Zudem ist sie schmutz- und geruchabweisend. Weist somit gute Trageeigenschaften auf. Aufpassen sollte man nur bei der Pilling Bildung und deshalb auf Materialien mit „low pilling“ Kennzeichnung zurückgreifen.

Mohair

Mohair ist eine sehr hochwertige und feine Wolle. Das Material ist sehr fein und edel. Zudem wasserabweisend und im Sommer kühlend, im Winter wärmend. Produkte aus Mohair knittern kaum.

Flanell

Durch die typische aufgeraute Oberfläche ist Flanell sehr wärmespendend und angenehm zu tragen. Da das Gewebe verwalkt wird, ist sehr strapazierfähig und reist nicht schnell. Flanell gibt es in Baumwolle oder Wolle.

Kaschmir

Der edelste Winter Anzug ist aus Kaschmir gemacht und deshalb ein Produkt im Luxussegment. Kaschmirgewebe ist wunderbar weich und der Griff sehr angenehm. Kaschmirwolle wärmt 6 Mal besser als Schurwolle. Sie speichert Wärme einfach besser.

Baumwolle, Leinen, Seide

Zur Herstellung von Anzügen verwendet man meist Gewebe aus merzerisierter Baumwolle. Merzerisieren ist ein Verfahren, bei welchem Baumwolle glänzend ausgerüstet wird. So wirkt die sonst matte Baumwolle edler. Baumwollgewebe sind hautfreundlich und atmungsaktiv. Zudem sehr pflegeleicht und leicht vom Gewicht her.

Leinen

Leinen ist im Sommer sehr beliebt, es wirkt kühlend auf der Haut und luftig. Zudem sehr pflegeleicht und nicht antistatisch. Der einzige Nachteil ist, wenn es nicht knitterarm ausgerüstet wurde, kann es sehr schnell zerknittern, was sehr lästig ist.

Halbleinen

Halbleinen ist eine sehr schöne Variante zum reinen Leinengewebe. Hierbei wird Leinen mit Baumwolle gemischt.

Seide

Seide wirkt super edel bei Anzügen. Sie besticht durch ihren natürlichen Glanz. Zudem ist sie sehr formbeständig, was beim Anzug sehr wichtig ist. Sie ist auch atmungsaktiv und kühlend, aber auch wärmend im Winter. Seide ist zwar wenig schmutzanfällig, man muss aber dennoch aufpassen, um unschöne Wasserflecken zu vermeiden.

 

 

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