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Seine Story: Mathias Thon – THON Baubetreuung GmbH!

© Foto: Michael Schelberger

In welcher Branche sind Sie tätig? Beschreiben Sie kurz Ihr Geschäftsmodell?

Ich bin in der Baubranche tätig. Meine Firma ist im Holzbau und im Sanierungsmanagement von Gewerbeimmobilien tätig. Ich bin Holzbaumeister und spezialisiert auf den urbanen Holzbau und Bauen im Bestand.

Hat Sie der Shutdown überrascht oder waren Sie in irgendeiner Form darauf vorbereitet?

Ich glaube das hat uns alle überrascht bzw. keiner hätte Anfang 2020 damit gerechnet, dass so etwas passiert. Vorbereitet speziell darauf war ich nicht, aber ich kann schnell alle Kalkulationen, Pläne und Arbeiten von Zuhause online via Remotezugriff machen. Besprechungen gehen auch via Telefon.

Welche Auswirkungen hatte der Shutdown für ihr Unternehmen?

Für die Baubranche war anfangs nicht klar wie es mit den Baustellen aussieht.

Einige Projekte sind jetzt mal auf hold. Man weiß ja nicht wie es weitergeht.

Aber ich konnte mich und mein Unternehmen schnell adaptieren. Besprechungen und Beratungen gibt es via Zoom und Pläne zeichne ich sowieso am Computer. Die Kommunikation verlagert sich. Baustellenbesichtigungen finden bei mir nur mehr mit Mundschutz und Sicherheitsabstand statt.

© THON Baubetreuung GmbH

Wie groß sind Ihre Umsatzeinbußen? Mussten Sie Mitarbeiter kündigen oder Kurzarbeit in Anspruch nehmen? Ist es Ihnen gelungen, Ihre laufenden Kosten zu verringern?

Ich konnte laufende Kosten optimieren. So eine Krise lässt den Blick schärfen, was man wirklich braucht oder was nur „nice-to-have“ ist.

Sorgen mache ich mir vor allem um die kleinen Handwerksbetriebe und Baufirmen, die Mitarbeiter kündigen müssen oder denen Aufträge wegbrechen.

Welche Unterstützungen haben Sie bis jetzt erhalten? Welche Zusagen für Unterstützungen haben Sie erhalten?

Ich habe mich, da ich sehr viel online mache besonders bei Beratungen, anfangs für den IT-Förderungs-Fond angemeldet. Der war dann nur leider schon erschöpft.

Unterstützung erhalte ich viel von meinem Netzwerk. Da ich immer schon viel Networking gemacht habe, ist es schön sich mit anderen Unternehmern auszutauschen – auch aus anderen Branchen.

Wie sehen Sie die nähere Zukunft Ihres Unternehmens?

Mit welchen langfristigen Auswirkungen rechnen Sie?

In der Baubranche ist das sehr schwierig zu sagen. Projekte und Baustellen müssen aber fertiggestellt werden. Andererseits wird mehr darauf geschaut, welche Bauprojekte zukünftig wie gemacht werden. Der Fokus auf Holzbau und ökologisches Bauen hat verstärkt an Interesse gewonnen. Ich merke auch, dass hierbei vermehrt Beratungen vor allem auch online stattfinden werden. Auch die modulare Bauweise mit hohem vorfertigungsgrad im Holzbau hat seine Vorteile, da Bauprojekte schneller abgeschlossen werden können und Verzögerungen wie die Corona-Krise eher besser gehandhabt wird.  

Was hat die österreichische Regierung gut gemacht? Was hätte anders laufen müssen?

Ich bin beeindruckt von der Schnelligkeit der Entscheidungen und dem nicht-zögern der Regierung. Besonders gut fand und finde ich die ruhige und besonnene Art des Gesundheitsministers Anschober.

Was vor allem die Baubranche betrifft, hätte hier einiges anders laufen müssen. Es gab viele Unsicherheiten und eine anfangs sehr unklare Linie.

Sind unsere Verwaltung und Behörden in der Lage mit der Situation adäquat umzugehen?

Wenn ich in andere Länder schaue – die USA zB – dann auf jeden Fall ja! Es ist schwierig zu kritisieren, da wir so eine Situation noch nie hatten. Ich hoffe unsere Verwaltung lernt aber auch daraus und sieht, wo Dinge vereinfacht gehören – nicht nur bei Krisenzeiten.

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