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Rückblick – Franchise Messe 2020 Online Edition

SARS-CoV-19 hat uns nach wie vor fest im Griff. Mit der Lockerung der Maßnahmen stiegen die Fallzahlen wieder und zwar überall. Wirtschaftlich gesehen gibt es mittlerweile viele Opfer. Höchste Arbeitslosigkeit, viele Menschen in Kurzarbeit und eine drohende Pleitewelle, auf die der KSV letzte Woche in einer Aussendung hingewiesen hat. Eines dieser „Opfer“ war auch die Franchise Messe, den Messen sind derzeit nicht erlaubt. Doch die Messe hat stattgefunden, wenn auch nur virtuell und online. Unternehmerweb war nicht nur dort, sondern hat als Austeller teilgenommen.

Die Veranstalterin Carina Felzmann und ihr Team haben sich im Vorfeld wirklich ins Zeug gelegt, trotz Coronakrise. Auch die Aussteller haben das Beste aus der Situation gemacht. Doch eines war am Ausstellungstag schnell klar. Online Edition ist wie Homeoffice. Das Thema Kaltakquise, die Domäne einer Messe, das ist eine klare Herausforderung. Dennoch war der erste Eindruck durchaus positiv. Die drei Austeller, die ich intensiv auf der Messe „besucht“ habe, waren durchaus positiv gestimmt.

Piyoma – B2B Fitness

Piyoma ist ein neues Franchise System und stammt aus Österreich. Somit war es die erste Messeteilnahme für Gründerin Margit Haslinger, die Unternehmerweb für einen Chat zur Verfügung stand: Piyoma ist ein Fitnesskonzept exklusiv für Unternehmen und wird direkt vor Ort für die Mitarbeiter angeboten. Wir haben (Anmerkung: nach dem Shutdown) sofort nach einem Notfallkonzept „gesucht“ und haben innerhalb weniger Tage Piyoma@home ins Leben gerufen.

Das heißt, die Unternehmen konnten während dieser Zeit nun live, Piyoma gemeinsam in der Gruppe Ihres Unternehmens, zu Hause vor ihrem Bildschirm durchführen. Das Angebot wurde teilweise gut angenommen, doch manche Kunden mussten Kosten sparen und so haben auch wir die Krise gespürt. Zur Messe selbst meint Margit Haslinger: „Es ist toll dabei zu sein, aber ich vermisse den persönlichen Kontakt.“ 

Simultaner Standbesuch

Das bringt mich nun zum Beschreiben eines wirklichen Vorteil einer virtuellen Messe. Neben dem Chat am Piyoma Stand habe ich gleichzeitig ein Interview mit Christoph Riedl von Anker Brot geführt. Somit ließ sich der Messebesuch für mich als Besucher sehr effizient gestalten. Dazu habe ich noch die Chatprotokolle zur Verfügung und kann jederzeit wieder auf das „Gespräch“ zugreifen. Natürlich könnte man das Ganze als Bildschirmvideo aufzeichnen, doch dazu muss die Zustimmung des Gegenübers eingeholt werden. Somit zeigen sich eindeutig Vorteile einer Online Edition gegenüber der herkömmlichen Messe.

Virtueller Standbesuch bei Ankerbrot

Die Firma Ankerbrot wurde 1891 von den Gebrüder Mendl in Wien gegründet. Seit 2013 ist Ankerbrot Teil der österreichischen Austro Holding Gruppe. Ankerbrot ist der größte Bäckereifilialist Österreichs mit rund 110 Filialen in Wien, NÖ, Salzburg und Bratislava und beschäftigt ~1.100 Mitarbeiter*innen aus über 44 Nationen. ANKER Franchising besteht seit 25 Jahren.

Christoph Riedl zum Thema Kurzarbeit während der Coronakrise: „Wir denken wieder optimistisch, ja es geht bergauf , natürlich sind wir mit den Umsätzen noch nicht dort, wo wir vor Corona waren. Das wird auch noch dauern. Uns war wichtig, dass wir alle Partner unterstützen, damit uns keiner verloren geht und das ist uns gelungen!!!

Wir waren alle in Kurzarbeit, es wurde niemand gekündigt, auch alle Partner haben die Kurzarbeit in ihren Filialen angenommen.

Zur Teilnahme an der Franchise Messe Online Edition: „Ja es ist unsere erste Online Messe, an der wir teilnehmen. Unser Stand wurde gut besucht, heute am zweiten Tag ist es eher ruhig. Ich denke, in den nächsten Wochen werden sich mehrere Bewerber melden. Es fehlen natürlich die persönlichen Gespräche vor Ort!

Keine Kostprobe der Stanitzel-Pizza

Kono-Pizza ist die Pizza aus dem Stanitzel. Ein Franchise-System aus Italien, dem Mutterland der Pizza. Und auch hier zeigen sich die Grenzen einer virtuellen Messe. Die Kostprobe, die mich von der Tütenform der Pizza hätte überzeugen können, konnte nicht stattfinden. Gerade in Foodbereich, wenn es um neue und innovative Systeme geht, ist das ein ziemlicher Nachteil. Dennoch konnte sich dieses interessante Konzept präsentieren und neugierig machen.

Resümee der Veranstalter

„Es war ein großer Schritt weg von der realen Messe hin zum digitalen Pendant. In Anbetracht der coronabedingten Umstände „ein gelungener Pilot“, so Veranstalterin Carina Felzmann, Geschäftsführerin der Agentur Cox Orange, die seit 2011 die Österreichische Franchise Messe in Partnerschaft mit dem Österreichischen Franchise-Verband (ÖFV) und der WKO umsetzt.

„Es freut uns sehr, dass es uns gelungen ist, immerhin die Hälfte der Aussteller und auch die Hälfte der Besucher verglichen mit der realen Messe für die online-Variante zu interessieren. Konkret waren das 23 Aussteller und 438 Besucher. Endgültige Besucherzahlen liegen Ende Juli am Tisch, wenn die Plattform geschlossen wird. Denn noch können die Stände der Aussteller besucht werden, Nachrichten ausgetauscht und die aufgenommenen Vorträge gesichtet werden.“

Und weiter: „Ich denke, wir haben alle eine Menge dazulernen dürfen. Mit diesen Learnings ausgestattet freuen wir uns schon jetzt auf die nächste digitale Franchisemesse, die von 5.-7. November als Hybrid (physisch in Frankfurt und internationale online-Messe) stattfinden wird.“

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