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Loslassen – dem Unternehmen zuliebe

© 3D-Rendering: www.corporate-interaction.com

Viele Unternehmer verhalten sich so, als seien sie unsterblich. Es ist ein großer und mutiger Schritt, sich einzugestehen, dass die Zeit der Übergabe gekommen ist. Damit wird ein intensiver Prozess eingeleitet, der viel dem Unternehmer viel Emotionalität und Kraft abverlangt. Lässt man jedoch diese Gefühle nicht zu und unterdrückt sie, schiebt man sie nur auf. So wird eher eine geordnete Übergabe verhindert und das ist oft sehr schade.

Macht und Autonomie abgeben

Klarheit sollte darüber vorherrschen, ob die Übergabe tatsächlich gewollt wird. Denn das bedeutet letztlich zu akzeptieren, dass man die Macht darüber verliert. Denn immer wieder erlebt und hört man von ganz schwierigen Unternehmenskonstellationen, bei denen sich Verwandte gegenseitig behindern.

Das Leben nach meinem Unternehmen!

Vielleicht ist es ratsam, sich ernsthaft zu überlegen, welche neue Aufgabe man nach der Übergabe übernimmt. Eben nicht im ehemaligen Unternehmen, sondern vielleicht eine ehrenvolle ehrenamtliche Tätigkeit und Engagement. Es kann ebenso ein langgehegter Traum erfüllt, oder ein Hobby intensiviert werden.

Ein Negativbeispiel

Unternehmer Gerhard war immer innovativ. Er erfüllte seine Aufgaben mit Leidenschaft zum Unternehmertum. Man sagte ihm nach, ein toller Arbeitgeber zu sein und die Kunden wurden königlich betreut.

Er dachte nicht im Traum daran mit 65 Jahren seine Pension anzutreten. Ganz im Gegenteil. Während seine Kollegen ihre Geschäfte schlossen, um in den Ruhestand zu gehen, erweiterte er um zwei Geschäfte. Das eine hat er sehr erfolgreich geführt, das andere Geschäft hat die Gewinne des Erfolgreichen „ausgeglichen“.

Der Übermut packte ihn

… das kann nicht sein, nicht auch mit dem dritten Geschäft Gewinne wie früher zu schreiben, dachte sich besagter Geschäftsmann. Daher nochmals Gas geben und weitermachen, war seine Devise! An seinem 75. Geburtstag musste er einsehen, dass seine Kinder den Betrieb nicht übernehmen wollen. Daher hoffte er auf seinen Enkel, der jedoch erst 15 Jahre alt war.

Todesfall in der Branche

Plötzlich wurde er innerlich gezwungen, erstmals darüber nachzudenken , ob das Unternehmen verkauft werden sollte. Wo aber den geeigneten Nachfolger finden – der Gedanke kam ihm reichlich spät.

Der Wunsch, zum 80. Geburtstag das Geschäft erfolgreich zu übergeben, erfüllte sich nicht. Es fand sich kein Käufer, da das Unternehmen die einstige Qualität die letzten Jahre nicht mehr halten konnte.

Je früher, desto besser.

Leider passiert das oben beschriebene viel zu oft. KMU scheitern an der Übergabe, weil viel zu lange mit der Suche gewartet wird. Damit gefährden viele ihr Lebenswerk und das einst blühende Unternehmen stirbt noch vor ihnen.

 

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