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Kleidchen näh dich!

© Christina Tripolt

Corona hat sehr vielen Menschen in den letzten 1,5 Jahren gezeigt, dass wir uns auch aufs Wesentliche beschränken können und uns auch mit Handwerk beschäftigen wollen. Beim Kauf einer Nähmaschine muss man sich wesentliche Faktoren gründlich überlegen. Was möchte ich nähen? Wie oft möchte ich nähen? HobbynäherInnen, die zwischendurch mal eine Hose kürzen oder ein Löchlein stopfen wollen, werden kein Modell mit 1500 verschiedenen Stickmustern kaufen. Und wer natürlich mehr näht, braucht unbedingt eine Overlock Maschine.

Was kann meine Nähmaschine?

Naja unbedingt brauchen ist vielleicht übertrieben. Man käme auch mit einer herkömmlichen Nähmaschine aus. die meisten Haushalts-Nähmaschinen bringen eine Grundausstattung an Sticharten mit. Diese sind: Gerade Stiche, Zick-Zack Stiche oder Zierstiche. Die meisten können auch Knopflöcher nähen. Zudem kann bei jeder Stichart die Größe und die Weite der Stiche eingestellt werden. Somit kann man auch Zick-Zack Stiche für das Versäubern von Schnittkanten nutzen.

Was beeinflusst meine Kaufentscheidung?

Es gibt unzählige Marken am Markt. Pfaff war einmal der absolute Experte in Sachen Nähmaschinen. Die Produktion der Maschinen wurde aber verlagert und seitdem sind sie qualitativ nicht mehr die gleichen. Bei Nähmaschinen empfehle ich die Marken Janome oder Toyota. Bei Overlock Maschinen auch.

Wie viel soll ich ausgeben?

Generell sollte man auch bei einem Anfänger Modell nicht sparen. Ein Einsteigermodell sollte mindestens um die 200€ kosten, denn was bringts wenn die Maschine nach einem Jahr kaputt ist. Ein besseres Modell kann schon mal um die 400-500€ kosten, denn hier hat man einfach Qualität und auch Vielfalt an Techniken. Generell bin ich der Meinung, dass man eine Nähmaschine, egal welche, unbedingt in einem Fachgeschäft kaufen muss, denn so blöd es klingt, man sollte sie unbedingt vor dem Kauf ausprobieren können und man hat zusätzlich eine Expertenberatung. Heute gibt es eigentlich überall noch Nähmaschinen Fachgeschäfte. Generell sollte man beim Aussuchen einer Nähmaschine darauf achten, dass man für sich selber das Gefühl hat, dass sie „robust“ ist und nicht beim nächsten Windstoß quasi umfällt.

Was kann nun eine Overlock eigentlich?

Die Overlock Maschine ist ein wahres Multitasking Talent! Sie näht und versäubert zwei Stofflagen gleichzeitig und schneidet auch noch die überschüssigen Fransen weg, sodass eine exakte und saubere Naht entsteht. Den Stich der Overlock nennt man auch Überwendlichstich. Was diese Maschine aber nicht kann ist zurück nähen. Somit kann eine Naht also nicht gesichert werden, wie bei der herkömmlichen Nähmaschine, wo man einfach den Retourgang einlegt. Bei der Overlock muss man also die Naht länger dabei lassen und dann in die Fäden zurück in die Naht einziehen. Wichtig ist auch, dass man mit dem Messer, welches sich neben der Nadel befindet aufpasst. Dieses kann man aber auch entfernen.

Was kann eine Overlock nicht?

Zugegeben, eine Overlock ist schon ein richtiger Allrounder, aber Ziernähte steppen oder Taschen aufnähen kann man mit einer Overlock nicht. Ohne eine normale Nähmaschine kommt man also schwer aus, denn irgendwann kommt man an einen Punkt, wo sie einfach fehlen wird. Auch zum Kürzen von Längen ist sie unabdingbar. Nur Overlock Maschine funktioniert also nicht wirklich. Zwar ist die Overlock genial fürs Jersey nähen, aber nicht um zum Beispiel einen Mantel aus einem schönen Wollstoff zu nähen.

Schwieriges Einfädeln

Eine Overlock braucht, damit sie diese Überwendlichnaht herstellen kann, 3 oder manchmal auch 4 Fäden. Dies verkompliziert auch das Einfädeln der Maschine, weil man 4 Spulen einfädeln muss. Die Overlock hat ein sehr kompliziertes, aber durchdachtes System, um eingefädelt zu werden. Es ist aber bei jeder Maschine sehr gut beschrieben und auch manchmal auf der Maschine mit vier verschiedenen Farben gekennzeichnet, damit man weiß, wohin man als nächstes mit dem Faden muss.

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