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Der richtige Kredit – das sollten Unternehmer wissen

Der richtige Kredit

Quelle: https://pixabay.com/de/photos/kredit-bank-geld-finanzen-zahlung-4516068/

 

Einen Kredit gibt es aufgrund der aktuell sehr niedrigen Zinsen zurzeit für wenig Geld. Ideale Voraussetzungen, um eine größere Investition umzusetzen und so das eigene Unternehmen gut aufzustellen. Die Wahl des richtigen Kredits kann somit zukunftsweisend für ein Unternehmen sein.

Der passende Kredit zum individuellen Kreditgeschäft

 Als Unternehmer sollte man sich in seinem Fachgebiet gut auskennen, um die besten Voraussetzungen für gute Geschäfte zu schaffen. Auch Banken, Sparkassen oder andere Finanzinstitute arbeiten nach dieser Devise. Sie bieten mit ihrem Know-how Unternehmern oder Privatleuten Angebote für einen Kredit, welche zur Finanzierung der ganz individuellen Pläne dienen sollen. Somit profitieren beide Parteien von einem Kreditgeschäft.

Für Kreditnehmer gibt es dabei unterschiedliche Kreditvarianten, die jeweils abhängig vom Zweck der Finanzierung sowie von der gewünschten Laufzeit sind. Dabei kann prinzipiell zwischen drei Finanzierungsoptionen unterschieden werden:

  1. kurzfristig,
  2. mittelfristig,
  3. langfristig.

Finanzierungsoptionen im Überblick

Zu den kurzfristigen Finanzierungsoptionen gehören Darlehen, die helfen, einen temporären finanziellen Engpass zu überbrücken. Hierunter fallen der Dispositionskredit für Privatleute – kurz Dispo – sowie der Rahmenkredit, der auch für Unternehmer in Frage kommt. Beim Rahmenkredit wird eine Kreditlinie auf einem separaten Konto eingerichtet. Bei beiden Kreditvarianten fallen erst dann Zinsen an, wenn der Kredit in Anspruch genommen wird. Die Rückzahlung oder Ausgleich ist sehr flexibel und erfolgt beim Dispo mit dem nächsten Lohn- oder Gehaltseingang beziehungsweise beim Rahmenkredit mit einem vereinbarten Sockelbetrag und der jederzeitigen Rückzahlungsoption.

Die mittelfristige Finanzierung wird umgangssprachlich auch als Allzweckkredit bezeichnet. Die variable Laufzeit dieses Ratenkredits beträgt zwischen sechs Monaten und zehn Jahren und kann ohne einen bestimmten Verwendungszweck gewährt werden. Die Höhe der Kreditsumme variiert zwischen 1000 und 75.000 Euro. Aufgrund der entfallenden Zweckbindung brauchen Kreditnehmer weder bei der Antragstellung noch bei der Auszahlung anzugeben, wofür der Kredit genutzt wird. Somit ist beispielsweise ein Möbelkauf genauso möglich wie auch die Umschuldung eines bestehenden Kredits. Allerdings können die Konditionen variieren: Ein Autokredit wird im Regelfall mit einem günstigeren Zins ausgestattet als eine Zusammenfassung bereits bestehender Kredite.

Eine langfristige Finanzierung liegt vor, wenn diese über einen Zeitraum von bis zu 30 Jahren abgeschlossen wird. Durch die lange Laufzeit ist es für Kreditnehmer möglich, größere Beträge mit bezahlbaren monatlichen Raten zu finanzieren. Diese Variante ist bei Immobilienkäufen üblich und dementsprechend zweckgebunden. Bei einer langfristigen Finanzierung müssen die Kreditnehmer außerdem zum einen Nachweise für die Verwendung des Geldes erbringen. Zum anderen verlangen die Kreditgeber eine Sicherheit – bei einer Baufinanzierung in Form der Grundschuld oder Hypothek auf eine Immobilie in Deutschland.

Der Allzweckkredit als „Allzweckwaffe“ für Unternehmer?

Wie der Name schon sagt, zeichnet sich der Allzweckkredit dadurch aus, dass er für alle möglichen Zwecke genutzt werden kann. Ob zur Umschuldung eines zu teuren Kredits oder für die Finanzierung der lang erträumten Küche. Der Kreditnehmer muss weder bei der Beantragung noch bei der Auszahlung eine Verwendung angeben. Auch Unternehmer können sich somit private Träume erfüllen.

Der Nachteil bei dieser Kreditvariante speziell für Unternehmer: Aufgrund der fehlenden Sicherheit in Form von regelmäßigem Einkommen und monatlichen Gehaltszetteln belegen Kreditgeber diesen Ratenkredit meist mit höheren und teilweise sogar individuell angepassten Zinsen. Zur Berechnung dienen unterschiedliche Angaben wie Einkommen, Ausgaben, gewünschte Laufzeit und Sicherheiten.

Wie kommt der Zinssatz zustande?

Die Höhe des Zinssatzes wird im Wesentlichen von folgenden Faktoren beeinflusst:

  1. Bonität des Kreditnehmers – hierbei prüft der Kreditgeber die Kreditwürdigkeit des Antragstellers beispielsweise anhand von Einkommen und Ausgaben. Der Zinssatz ist somit für jeden Kreditnehmer individuell angepasst und fällt demensprechend unterschiedlich aus. Im Regelfall wird bei Unternehmern eine Kreditauskunft über die Creditreform abgefragt. Bei Privatpersonen handelt es sich um eine sogenannte Schufa-Abfrage. Bei beiden Einrichtungen handelt es sich um Auskunfteien, die im Hintergrund Daten sammeln und ein individuelles Scoring auf Basis dieser Daten erstellen. Dieses Scoring ist bei vielen Banken ein wichtiger Faktor für den ausgerufenen Zinssatz.
  2. Verwendungszweck des Darlehens – hier spielt das Thema Sicherheit eine große Rolle. Ist das Darlehen zweckgebunden, fällt der Zinssatz meist niedriger aus. Der angegebene Zweck dient in diesem Fall als Sicherheit für die Bank.
  3. Der ausgerufener Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) gibt den Banken vor, in welcher Höhe die Zinsen ausfallen dürfen.

Den besten Kredit für das Unternehmen finden

Für Unternehmerinvestitionen bieten Banken und Sparkassen neben der Möglichkeit eines Allzweckkredits eine Vielzahl an weiteren Finanzierungsmöglichkeiten und Kreditgeschäften. Dazu zählen unter anderem der Investitionskredit oder der Betriebsmittelkredit. Die Kreditgeber kalkulieren neben dem kaufmännischen Ertrag in erster Linie ihr Risiko bei einer Kreditvergabe. Aus diesem Grund werden insbesondere bei höheren Summen und längeren Kreditlaufzeiten oftmals Kreditsicherheiten gefordert – ganz gleich, ob für Unternehmer, Gründer oder Privatleute. Was das im Einzelnen sein kann, wird im persönlichen Beratungsgespräch bei der Bank vereinbart.

Weiter sollten sich Unternehmer auch über die vielfältigen Fördermöglichkeiten informieren, die Bund und Länder anbieten.

Kredite für geschäftliche Zwecke – Kreditwürdigkeit als Basis

Ganz gleich, welches Vorhaben verwirklicht werden soll: Ein Auftrag soll finanziert, ein Geschäft umgebaut oder ein neuer Firmenwagen angeschafft werden. Sobald die eigenen Mittel nicht mehr ausreichen, benötigt auch der sparsamste Unternehmer einen Kredit. Um diesen von Banken, Sparkassen oder anderen Kreditgebern bewilligt zu bekommen, ist die Kreditwürdigkeit oder auch Bonität von entscheidender Bedeutung. Dafür werden zahlreiche individuelle Faktoren je nach Kreditgeber überprüft. Unter anderem wird geprüft, ob ein Unternehmer bereits verschuldet ist oder wie hoch die aktuellen Einnahmen sind. Ist die Bonitätsprüfung beendet, erhält das Unternehmen eine Bewertung – das sogenannte Rating oder Scoring – anhand dessen der Kreditgeber die Höhe der Zinsen für den möglichen Firmenkredit errechnet.

Was genau wird für die Bonitätsprüfung benötigt?

Ganz gleich, ob Existenzgründer oder „alter Hase“ – die Kreditinstitute benötigen als Grundlage für ihre Bewertung vorab folgende Angaben:

  1. Wie viel Geld wird benötigt? (zum Beispiel mit Kostenvoranschlag der Anschaffung)
  2. Wie hoch sind die Ausgaben für Betriebsmittel oder auch Investitionen?
  3. Wie viel Geld bringt der Unternehmer bereits in die Finanzierung mit ein? (Nachweis des Eigenkapitals)
  4. Wie viel Geld kann monatlich aufgebracht werden?
  5. Welche Laufzeit des Kredits wird präferiert?

Daraus ergibt sich dann für die Unternehmer folgende Liste an Unterlagen, die für eine weitere Prüfung durch das Finanzinstitut nötig sind:

Grundsätzlich gilt: Eine gute Buchhaltung und vor allem eine zeitnahe Erstellung von Jahresabschlüssen/ BWAs über das Steuerbüro sind für eine Kreditvergabe von großem Vorteil.

Vorteile sichern und vergleichen

Was für das eine Unternehmen passt, muss noch lange nicht bei dem anderen Unternehmen funktionieren. Das gilt für Geschäftsideen genauso wie für Kredite. Das bedeutet: Die Informationen, welcher Kredit für welche Investition der richtige sein könnte, können letztendlich am besten die Entscheider und Berater der Kreditinstitute geben. Unternehmer sollten im Verhandlungsgespräch darauf achten, Vorteile für eine größere finanzielle Flexibilität zu sichern, wie zum Beispiel außerplanmäßige Tilgung oder die Möglichkeit zu einem tilgungsfreien Zeitraum. Von Anfang heißt es deshalb: Informationen einholen und Angebote vergleich, um den günstigsten Kredit für das jeweilige Vorhaben zu finden. Dabei können kostenlose Kreditrechner bereits im Vorfeld einen groben Einblick in die Kostenkalkulation gewähren.

Sollten Unternehmer weniger als 36 Monate selbstständig tätig sein, fallen sie bei den Banken unter die sogenannten Existenzgründer. In diesem Fall sollten sie sich im Vorfeld an die Bank wenden und abklären, welche zusätzlichen Unterlagen für eine Kreditvergabe noch vonnöten sind, da die Bank aufgrund der kurzen Geschäftstätigkeit lediglich auf wenige Zahlen der Vergangenheit blicken kann und die Bonität somit schwerer bewertet werden kann. Mit der Erstellung eines Lebenslaufes mit beruflicher Vita wird dem Kreditinstitut in jedem Fall entgegengekommen.

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