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Bildschirmarbeit belastet Augen

© Foto: pixabay

In einem Bürojob starrt man täglich sieben bis 10 Stunden auf den Bildschirm. Der österreichische Tagesdurchschnitt am Smartphone beträgt 3,5 Stunden (Selbsttest: drei Stunden laut nativer iPhone App). 2018 hat der Durchschnittsösterreicher 2,5 Stunden vor dem Fernseher verbracht. Insgesamt macht das 13 bis 16 Stunden pro Tag.

… bis zu 10 Stunden pro Tag vor dem Bildschirm

Das stundenlange Starren auf Bildschirme und Displays in der Arbeit und Freizeit bedeutet eine starke Belastung der Augen. Es kann davon ausgegangen werden, dass dreiviertel der Büromenschen mit Augenproblemen kämpfen.

Flachbildschirme, die mit LEDs hinterleuchtet sind, strahlen stark im blauen Spektralbereich aus. Dieses Blaulicht hemmt die Melatonin-Ausschüttung (Schlafhormon) und unterdrückt so die Müdigkeit. Im natürlichen Tageslicht reduziert sich der Blaulichtanteil im Tagesverlauf. Ist man ständig der Blaulichtstrahlung ausgesetzt, wird der Biorhythmus und somit die innere Uhr aus dem Gleichgewicht gebracht. Man merkt diesen Effekt nach einem langen Arbeitstag am PC: geistig und körperlich völlig ausgebrannt mit starrem Blick, innerlich aufgekratzt und unruhig. Oft fällt es auch schwer einzuschlafen.

Office-Eye-Syndrom

Bei diesem Syndrom wird die Hornhaut nicht mehr optimal benetzt. Es kommt zur Austrocknung der Augen. Mit wenigen Grad Sehwinkel haben wir alle Arbeitsschritte gut im Blickfeld. Jedoch wird der Sehvorgang dadurch relativ statisch und unterdrückt den natürlichen Reflex des Blinzelns. Dynamische Sehvorgänge (bei häufigem Blickwechseln) führen zu 20 bis 25 Lidschlägen pro Minute. Beim Arbeiten am Bildschirm reduziert sich das Blinzeln auf nur zwei bis vier Lidschläge pro Minute. Der reduzierte Lidschlag reduziert die Verteilung des Tränenfilms im Auge. Computerarbeit reduziert somit die Dicke der Lipid-Schicht um bis zu 25 Prozent. Lipide bilden die oberste Schicht des Tränenfilms und verhindern eine Verdunstung der darunter liegenden wässrigen Schicht. Das Sehen wird anstrengender, die Augen brennen und sind gerötet. Dadurch können Kopfschmerzen entstehen, man wird müde und die Konzentration lässt nach.

5 Tipps gegen das Office-Eye-Syndrom

  1. Unterbrechung: Anwendung der 20-20-20-Regel. Alle 20 Minuten für 20 Sekunden 20 Fuß (ca. sechs Meter) in die Ferne schauen. Durch das regelmäßige schweifen des Blickes wird einer Überanstrengung der Augen vorgebeugt und es erhöht sich die Lidschlagfrequenz.
  2. Blinzeln: Regelmäßiges und bewusstes Gähnen und Blinzeln sorgt für eine bessere Versorgung der Augen mit Tränenflüssigkeit.
  3. Pausen: Eine kurze Runde an der frischen Luft drehen. Dies tut nicht nur den Augen gut, sondern auch der Muskulatur und dem Kreislauf.
  4. Feuchtigkeit: Arbeitsmedizinisch liegt der Luftfeuchtigkeitsbereich zwischen 40 und 70 Prozent (Selbsttest: zwischen 16 und 24 Prozent – Messungen im Winter). Eine Luftfeuchtigkeit unter 20 Prozent stellt einen fatalen Wert dar. Die warme und trockene Luft setzt den Schleimhäuten zu. Das führt zu einer erhöhten Ansteckungsgefahr zwischen den MitarbeiterInnen. Befindet sich ein Heizkörper im Raum hilft es eine Wasserschale darauf zu stellen. Durch regelmäßiges Lüften kann die Luftfeuchtigkeit auch verbessert werden. Reichen diese Maßnahmen nicht aus, kann man es mit einem Luftbefeuchter versuchen. Grünpflanzen (z.B. Aloe Vera) tragen auch zur Verbesserung des Raumklimas bei. Auf alle Fälle ist es wichtig genug Wasser zu trinken.
  5. Augenarzt: Bei anhaltenden Beschwerden könnten die Ursachen für trockene Augen anderen Ursprungs sein.

Optimaler Bildschirmarbeitsplatz

Eine Bildschirmposition im 90 Grad Winkel zum Fenster verursacht die geringste Blendung. Der Bildschirmabstand zu den Augen ist idealerweise zwischen 50 und 70 cm. Der Blick soll leicht gesenkt zum Bildschirm ausgerichtet werden. Der gerade Blick fällt so auf die Oberkante des Bildschirmes. Eine hohe Bildwiederholfrequenz (80 bis 100 Hertz) und eine gut lesbare Schriftgröße ist einzustellen.

Blaulichtfilter für den Bildschirm

Softwarelösungen wie „f.lux“ lassen Farbe und Helligkeit des Bildschirms anpassen. Dieses Programm ist für Windows- und Mac-Betriebssysteme unentgeltlich erhältlich und passt die Monitor-Farbtemperatur automatisch dem Tageslicht an. Zusätzlich kann per Schieberegler manuell eingegriffen oder die Funktion deaktiviert werden.

Ausgewählte Monitoranbieter bieten bereits Bildschirme mit integriertem Blaulichtfilter. Dieser Filter stellt sich individuell ein. Der Blaulichtanteil lässt sich so um mehr als 70 Prozent reduzieren.

Haben auch Sie Erfahrung mit dem Office-Eye-Syndrom?

 

Quellen:

https://www.augsburger-allgemeine.de/wissenschaft/Permanent-am-Bildschirm-So-gefaehrdet-sind-unsere-Augen-id54228061.html

https://www.optik-akademie.com/deu/info-portal/medizin/office-eye-syndrom.html

https://www.arbeitsinspektion.gv.at/inspektorat/Arbeitsstaetten_Arbeitsplaetze/Klima_Lueftung/

https://www.chip.de/downloads/f.lux_35258322.html

https://blog.yuutel.at/smartphone-nutzung-oesterreich-2018

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