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Fallen bei der Kreditaufnahme und wie man sie umgeht

Bild: unsplash.com, © Cytonn Photography

 

Einen Kredit aufzunehmen, ist ein großer Schritt. Nicht selten zieht sich die Rückzahlung über Jahre hin. Leider werden dabei nach wie vor bestimmte Fehler recht häufig gemacht. Welche Fehler das sind und wie sie vermieden werden können, erklärt dieser Beitrag.

 

Die häufigsten Fehler bei der Kreditaufnahme

  1. Die Hausbank ist für viele Kreditkunden die erste Anlaufstelle und es herrscht die Meinung, dass die Kreditangebote dort günstig sind. Ein Vergleich der Angebote über Kreditportale ist jedoch eine gute Alternative, um unabhängig Kreditangebote zu günstigen Konditionen zu ermitteln.
  2. Darüber hinaus wird bei der Kreditaufnahme häufig die eigene Bonität falsch eingeschätzt.
  3. Ähnliches gilt für die finanziellen Mittel zur Begleichung der Kreditraten – sie werden häufig überschätzt.
  4. Die letzte Falle sind unvollständige Angaben bei der Konditionenanfrage.

Hinter diesen Fehlern steckt oft ein mangelndes Wissen um die Abläufe bei der Kreditvergabe oder über die Voraussetzungen der Banken und Kreditinstitute. Wer die Hintergründe kennt und sich vorab umfassend informiert, kann seine Chancen auf einen Kreditabschluss zu guten Konditionen deutlich erhöhen. Die folgenden Tipps bieten dazu die wichtigen Hintergrundinformationen.

 

Keine anderen Angebote neben der Hausbank einholen

Dass der erste Gang der Kunden zur jeweiligen Hausbank führt, ist sicherlich kein Fehler. Allerdings versäumen es vielen Kunden anschließend, noch weitere Angebote anderer Anbieter einzuholen und umfassend zu vergleichen. Der Grund: Bei den Hausbanken beschränken sich die Kredite in der Regel auf ein einzelnes Finanzierungsprogramm. Die Folge ist oftmals, dass ein mittelmäßiger Kredit abgeschlossen wird, obwohl eine andere Bank bessere Konditionen geboten hätte. Hier lohnt es sich, auf Vergleichsportale im Internet zurückzugreifen.

Traditionell besteht bei vielen Kunden eine gewisse Skepsis, wenn es um Kreditangebote von Online-Banken geht. Natürlich gibt es auch hierbei „schwarze Schafe“. Allerdings wäre es falsch, diese Option deswegen gänzlich ungenutzt zu lassen.

Doch Tatsache ist, dass die Zinsen und Konditionen für einen Bankkredit oft ungünstiger als bei Online-Krediten sind. Der große Markt bietet durch die Konkurrenz viele Finanzierungsprogramme zu guten Konditionen. Entscheidend ist es, die verschiedenen Angebote genau zu vergleichen, die jeweiligen Banken kritisch zu prüfen, um letztlich eine möglichst kluge Wahl zu treffen. Wer dabei die Dienste eines seriösen Vergleichsportals nutzt, macht es Betrügern zusätzlich schwer.

 

Bild: unsplash.com, © Mikel Parera

 

Falsche Einschätzung der eigenen Zahlungsfähigkeit

Kunden nehmen oft einen Kredit auf, dessen Tilgung ihre finanziellen Mittel übersteigt. Um dies zu verhindern, muss vor der Kreditaufnahme das eigene Budget möglichst exakt berechnet werden. Dazu sollten möglichst alle Ausgaben erfasst werden, um die Verhältnisse realistisch einordnen zu können.

Wichtig ist etwa auch, einen gewissen finanziellen „Puffer“ einzukalkulieren – für kurzfristig notwendige Reparaturausgaben oder bestimmte Anschaffungen größerer Art. Sollte es hierbei Probleme geben, kann ein Finanzdienstleister helfen, der die Situation des Kunden professionell analysiert.

Zudem ist es sinnvoll, die eigene Bonität vor der Kreditanfrage zu überprüfen. Die einschlägigen Portale bieten dazu die Möglichkeit einer Selbstauskunft.

 

Zu schnelle Rückzahlung

Mit diesem Thema verwandt ist auch die Problematik einer allzu schnellen Rückzahlung. Vielfach besteht der Wunsch, den aufgenommenen Kredit möglichst schnell abzuzahlen. Das ist verständlich, doch eine besonders kurze Laufzeit bedeutet fast immer auch höhere Tilgungsraten. Hier tritt häufig das bereits erwähnte Problem auf: Die Kunden überschätzen ihre finanzielle Belastbarkeit.

Rund um die Tilgungsrate gibt es einiges zu beachten – sie bietet große Einflussmöglichkeiten auf die Gestaltung des Kreditvertrags.

 

Sondertilgungsmöglichkeiten nicht beachten

Niedrige Zinsen sind attraktiv und das Kreditangebot mit dem niedrigsten Zinssatz erscheint schnell als das vielversprechendste. Doch ein Kreditangebot nur anhand des Zinssatzes zu beurteilen, ist definitiv ein Fehler.

Die Möglichkeit von Sondertilgungen kann in diesem Zusammenhang sehr wichtig werden. Wird diese Option von der Bank gewährt, lassen sich unerwartete finanzielle Überschüsse einsetzen, um den Kredit vorzeitig teilweise oder ganz zurückzuzahlen. Im Prinzip wird der Kredit dadurch günstiger, da sich die Darlehenslaufzeit verkürzt und somit auch die Summe, die in absoluten Zahlen an Zinsen zu zahlen ist.

Manche Banken verlangen allerdings bei Sondertilgungen eine sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung. Auch hier sollte wieder genau verglichen werden – denn es kann sich trotzdem noch lohnen, die Entschädigung zu zahlen und die Rückzahlung des Kredits zu verkürzen.

 

Kredit allein aufnehmen

Die Bank gewährt bei zwei Antragstellern meist bessere Konditionen, denn das Einkommen des zweiten Antragstellers stellt eine zusätzliche Sicherheit dar, die im Notfall gepfändet werden könnte. Um einen Kredit gemeinsam aufzunehmen, ist es nicht nötig verheiratet zu sein.

 

Verwendungszweck nicht nennen

Wird der Bank bei der Kreditanfrage mitgeteilt, wofür das Geld vorgesehen ist, verbessert das in vielen Fällen die Chance auf einen Zuschlag sowie auf bessere Konditionen. Außerdem ist es der Bank auf diese Art möglich, ein passgenaues Angebot zu machen, denn es gilt: Kein Kunde ist wie der andere und ein Kredit sollte zum Verwendungszweck passen.

 

Kreditanfrage statt Konditionsanfrage stellen

Bei einer Kreditanfrage erhält die Bank durch eine Auskunftei eine ausführliche Bonitätsauskunft über den Antragsteller. Dabei kann dieser Vorgang die Bonität des Betreffenden bereits verschlechtert. Falls ein Kunde also bei zehn Banken nacheinander Kreditanfragen stellt, wirkt sich dies auf seine Bonität aus, sodass er am Ende schlechter dasteht, obwohl noch kein Darlehen aufgenommen wurde und die wirtschaftlichen Verhältnisse noch exakt gleich sind.

Um das zu vermeiden, sollte man beim Kontakt mit dem Anbieter unbedingt auf einer Konditionsanfrage bestehen. Diese hat den Vorteil, dass sie bonitätsneutral ist, den Bonitätswert also nicht verändert.

 

Bild: unsplash.com, © Scott Graham

Nicht alle Kosten bedenken

Anschaffungen bringen vielfach noch erhebliche Nebenkosten mit sich. Ein typisches Beispiel ist der Immobilienkauf. Hier fallen neben dem eigentlichen Kaufpreis des Gebäudes etwa noch Grunderwerbsteuer sowie Notar- und Grundbuchgebühren an. Diese Erwerbsnebenkosten sollten nicht unterschätzt werden, denn sie können immerhin bis zu 15 Prozent der Gesamtsumme ausmachen. Hier ist es unbedingt nötig, im Vorfeld richtig zu kalkulieren, um im entscheidenden Moment die nötigen finanziellen Mittel zur Verfügung zu haben.

 

Unvollständige Angaben

Eine häufige Fehlerquelle sind die Angaben, die bei der Kreditanfrage gemacht werden müssen. Wenn Kunden hier etwas vergessen oder nur ungenau angeben, wirkt sich das oft auf das Kreditangebot aus. So sollten stets alle Sparguthaben angegeben werden (darunter fallen auch Lebensversicherungen). Ein solches Guthaben kann beliehen werden, was den Kredit wiederum günstiger macht. Eine Ausnahme stellen staatlich geförderte Rentenversicherungen dar, denn bei diesen erlischt die Förderung, wenn sie beliehen werden.

Wer sich selbständig machen möchte, muss zahlreiche Punkte vorab berücksichtigen. Häufig gehört auch die Suche nach finanziellen Mitteln auf dem Plan. Für die Aufnahme eines Kredits empfiehlt es sich in jedem Fall, bei der Antragstellung ein Vergleichsportal im Internet zu nutzen. Sie Portale helfen nicht nur dabei, die nötigen Angaben vollständig und exakt zu machen, sondern bieten auch einen guten Überblick über die verschiedenen Banken und Kreditoptionen am Markt.

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