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Dein Steuerberater – das unbekannte Wesen?

© 3D-Rendering: www.corporate-interaction.com

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Viele Unternehmer gehen (fast) lieber zum Zahnarzt als zum Steuerberater. Nervosität, Herzrasen und Unruhe sind bekannte Symptome; aber die braucht es nicht: Keine Angst vorm Steuerberater! Der Steuerberater ist ein zuverlässiger Partner jedes Unternehmers.

Wozu brauche ich überhaupt einen Steuerberater?

Eine Frage, die sich vor allem Gründer oft stellen. Der Steuerberater kann besonders Gründern und Unternehmern in der Anfangsphase helfen, das neue Unternehmen zu strukturieren. Schon der Umgang mit dem Finanzamt ist für viele gänzlich neu. Gerade wenn man noch keine Erfahrung hat und das erste Mal mit Begriffen wie Steuernummer, UID Nummer, Umsatzsteuer oder SVA konfrontiert wird, kann der Steuerberater unterstützen und wichtige Informationen liefern.
Der Steuerberater berät aber nicht nur in Steuerangelegenheiten, sondern steht auch bei Fragen zum leidigen Thema der Sozialversicherung mit Rat und Tat zur Seite. Welche Versicherung ist zuständig? Wo ist man versichert? Was ist wichtig? Woran sollte man unbedingt denken? Gibt es Ausnahmen und spezielle Bestimmungen? Gerade bei den verschiedenen Arten der Beschäftigungsverhältnisse gibt es unterschiedliche Grenzen und Beträge.

Was alles absetzbar ist und eben nicht.

Viele Unternehmer wissen (noch) nicht, was alles absetzbar ist und was nicht – welche Einkünfte steuerpflichtig sind, welche nicht. In der Regel sind hier nicht alle Möglichkeiten bekannt. Deshalb empfiehlt es sich, im ersten Gespräch abzuklären, was man darf, was man kann, und was sonst noch möglich wäre; sowie welche Voraussetzungen dafür zu erfüllen sind. Ihr Steuerberater kennt sich aus, das ist sein tägliches Brot. Beispielsweise sind Gründer oft verwundert, dass sie Kleidung und auch Friseurbesuche nicht absetzen können. Ja es stimmt, für Kundentermine muss man entsprechend gekleidet sein, aber absetzbar ist dies trotzdem nicht.
In der Steuerberatung geht es auch darum, die Klienten über steuerliche Änderungen zu informieren. Dabei sollte „Überinformation“ vermieden werden. Kunden sollen genau jene Informationen erhalten, die sie betreffen.
Der Steuerberater soll und will Ihnen Arbeit abnehmen und Ihre Unterlagen professionell aufbereiten. Es soll von Anfang an gesetzeskonform und richtig sein! Damit kann sich ein Gründer auf sein Geschäft und den Aufbau seines Unternehmens konzentrieren. Dennoch spricht nichts dagegen selbst Aufzeichnungen zu führen, sei es mithilfe von  Excel-Tabellen oder in anderen Programmen; denn es ist sinnvoll, über wesentliche Vorgänge in seinem Unternehmen selbst Bescheid zu wissen, einen Überblick zu haben bzw. Größenordnungen abschätzen zu können.

 

Zusammenfassend kann gesagt werden…

Ihr Steuerberater informiert Sie, was gerade läuft, teilt mit Ihnen sein Wissen, und nimmt Ihnen Arbeit ab. Er bietet Ihnen somit Sicherheit, damit Sie sich auf Ihre eigenen Kernkompetenzen fokussieren können. Gerade für Unternehmer in der Anfangsphase, also für Gründer, ist dies sehr wichtig.

Was sollten Sie beachten, wenn Sie zum Steuerberater gehen?

Vorab sollte man klären, wie die Unterlagen aufbereitet, wie Rechnungen sortiert und abgelegt werden sollen. Je übersichtlicher alles gemacht wird, desto weniger Arbeitszeit benötigt der Steuerberater.
Diese Vorbereitungen können Sie alleine machen. Legen Sie eigene Ordner für Ihre Belege an, mittels Trennblättern schaffen Sie Übersicht. Weiters bringen Sie die Belege in chronologische Reihenfolge; als Grundregel gilt: Altes unten, Neues oben. Überprüfen Sie, ob Sie alle Belege haben; denn die wichtigste Grundlage der Buchhaltung ist: Keine Buchung ohne Beleg. Auch die Richtigkeit der Rechnungsausstellung ist wichtig.

Was sollten Sie mit dem Steuerberater erledigen?

Es gibt bestimmte Termine, bis zu denen Steuererklärungen einzureichen sind. Steuererklärungen sind normalerweise  für jeden Steuerpflichtigen bis zum 30. April des Folgejahres, bzw. bei online-Einreichung bis zum 30. Juni des Folgejahres abzugeben. Ihr Steuerberater kann natürlich nicht alle Klienten auf einmal zu diesem Datum fertig haben Deshalb darf ein Steuerberater später einreichen, zumindest bis zum Oktober des Folgejahres. Das heißt, als Steuerberater kann man den Termin der Steuererklärung nach hinten verschieben; das ist vor allem in den Fällen angenehm, in denen es eine Nachzahlung gibt.
Betriebsprüfungen sind so eine Sache. Diese kann man theoretisch alleine machen; in der Praxis hat sich aber gezeigt, dass man diese doch den Profis überlassen sollte.
Heutzutage erfolgt der Kontakt mit den Finanz- und Sozialversicherungsbehörden weitgehend online, zudem müssen eine Reihe von Unterlagen und Meldungen verpflichtend elektronisch übermittelt werden. Mitunter ist dazu eine spezielle Software nötig. Der Steuerberater mit seinen Tools kann diese Vorgänge elektronisch für Sie erledigen.
Natürlich sind auch viele Gründer schon sehr geübt im Umgang mit Finanzonline. Es wird einem hierbei eine gute Plattform geboten. Anfangs wollen dies viele Unternehmer  selbst machen – und Geld sparen. Die Einreichung der UVA (Umsatzsteuervoranmeldung) ist hier noch relativ einfach. Aber man muss seine Zahlen genau und korrekt im Griff haben. Die ganzen Rechnungen einfach eintragen, das geht natürlich nicht. Ab einem gewissen Rahmen und einer gewissen Unternehmensgröße kommt man also nicht am Steuerberater vorbei.

Wie finden Sie den richtigen Steuerberater?

Wenn Sie wissen, was man so alles braucht und was ein Steuerberater so tut, ist die nächste Frage: Welcher Steuerberater passt zu mir? Dazu ein Wort vorab: Die Wahl einer Steuerberaterin bzw. eines Steuerberaters wird in vielen Fällen eine Bauchentscheidung sein. Denn vergleichbar mit dem „Arzt des Vertrauens“ offenbaren Sie Ihrem Steuerberater oder Ihrer Steuerberaterin eine ganze Menge an vertraulichen Informationen. Dementsprechend unterliegen Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und deren Mitarbeiter der Verschwiegenheitspflicht. Und Tatsache ist: Der Steuerberater Ihrer Wahl kann Sie nur dann gut beraten, wenn Sie offen mit ihm oder ihr zusammenarbeiten. Voraussetzung dafür ist ein hohes Maß an Vertrauen – auf beiden Seiten!
Zahlreiche Steuerberatungskanzleien haben sich auf Gründer spezialisiert, bestimmte Branchen, KMUs, Ärzte, Betriebsprüfungen etc. Das kann schon einmal ein erster Anhaltspunkt für Ihre Entscheidung sein. Nützen Sie vor allem Empfehlungen von Freunden und Bekannten. Wenn diese zufrieden mit der Arbeit ihres Steuerberaters sind, dann können Sie davon profitieren. Für Unternehmer ist ein Steuerberater auf Augenhöhe sehr wichtig. Dazu gehört, dass dieser sein Expertenwissen in einem Gespräch auf das Wissen seines Klienten „herunterbricht“ und komplexe Dinge einfach erklärt.

Und was kostet der Spaß?

Wie so oft gilt auch hier: Es kommt darauf an.
Pauschal kann man nie sagen, das kostet X Euro. Denn jeder Unternehmer ist anders, braucht andere Dinge und hat andere Bedürfnisse. Wie schon oben erwähnt, hilft es, Unterlagen übersichtlich vorzubereiten und zu sortieren. Entsprechend weniger Arbeitszeit benötigt der Steuerberater und umso günstiger wird es.
Generell ist die Investition in einen guten Steuerberater gut angelegtes Geld, denn dadurch behalten Sie den Fokus auf Ihr Business, und können sich auf Ihr Geschäft und auf den Aufbau Ihres Unternehmens konzentrieren.

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