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FFP2 – Maskenpflicht und Antigen-Test – die nächste Herausforderung

Eine Analyse

Seit dem 26. Dezember 2020 gilt in  Betrieben eine Maskenpflicht für einen eng anliegenden Mund-Nasen-Schutz. Die Regelung ist eindeutig, doch wer für die Masken aufkommen muss, dass ist offenbar nicht geregelt. Nun werden die Maßnahmen wahrscheinlich verschärft. Zumindest ist das einem Schreiben der Fachgruppe Werbung Wirtschaftskammer-Wien von heute zu entnehmen.

„Zur Vorbereitung empfehlen wir, dass sich betroffene Betriebe eine Erstausstattung mit FFP2-Masken für MitarbeiterInnen mit KundInnenkontakt beschaffen und die Testmöglichkeiten im Umfeld des Unternehmens abklären“, schreibt die Fachgruppe Werbung Wien.

Kundenkontakt = wöchentlicher Antigen-Test

Noch liegt die neue Fassung der Covid-19-Notmaßnahmenverordnung nicht vor. Aber gut informierte Kreise pfeifen es, wie die Spatzen vom Dach. Ab Montag den 25. Jänner 2021 müssen Arbeitnehmer*innen mit Kundenkontakt wöchentlich einen negativen Anti-Test vorlegen oder durchgehend FFP-2 Masken tragen. In einigen noch wenigen Betrieben ist das schon der Fall. Mit teilweise guten Erfahrungen – wenn es gut organisiert ist. Vor allem dann, wenn sich der Arbeitgeber um die Tests kümmert.

Maskenpflicht im Beruf

Derzeit gilt schon: Beim Betreten von Arbeitsorten ist laut Paragraph 6 der COVID-19-Schutzmaßnahmenverordnung zwischen Personen, die nicht im gemeinsamen Haushalt leben, in geschlossenen Räumen eine eng anliegende Mund-Nasen-Schutzmaske (MNS) zu tragen,

Diese Verordnung entspricht vermutlich nicht mehr dem Stand der Forschung. Es wird vermutet, dass in geschlossenen Räumen die Plexiglaswände langfristig nicht wirklich schützen. Gerade nicht bei ansteckenden Varianten des Virus.

FFP-2 Maske Empfehlung und Herausforderung

Das Tragen von FFP-2 wird durchgehend für 90 Minuten empfohlen, dann sollten mindestens 30 Minuten ohne Maske erfolgen. Maximal acht Stunden in Summe sollte die Maske getragen werden. Dann sollte sie mindestens eine Woche an der Luft trocknen oder im Backofen bei 80°C desinfiziert werden. Diese Masken können auf diese Art der Handhabung maximal fünf Mal verwendet werden.

FFP-2 haben, wenn sie richtig getragen werden, einen deutlich höheren Atemwiderstand als herkömmliche Masken. Man muss sich also beim Luftholen deutlich mehr anstrengen. So sehr, dass Fachleute diese Masken allgemein für ältere Menschen nicht empfehlen.

Maskenpflicht für Geringverdiener*innen

Die FFP-2 Maskenpflicht und der Antigen-Test sind eine Herausforderung für alle, abgesehen von all den Kosten, die zu tragen sind. Hier wäre der Gesetzgeber gefragt. Ein kurzer Check im Fachhandel zeigt, dass die Preise für Verbraucher stark differieren. Von 5 Euro in manchen Apotheken, über 2,95 in einer bekannten Drogeriekette bis zu 99 Cent bei einem Diskounter. Der gibt aber nur 5 Stück pro Einkauf her. Derzeit gibt es keine Regelung, wer die Masken im betrieblichen Umfeld organisieren und beschaffen muss. Es gibt nur Empfehlungen. Viele Betreibe, gerade im Einzelhandel, sind sowieso enorm von der Krise betroffen und die Kosten auf die Arbeitnehmer*innen abzuschieben, ist mäßig wohlwollend den Mitarbeiter*innen gegenüber. Schließlich wird uns die Krise auf dieser Ebene noch länger beschäftigen. Darauf deuten die allermeisten Experteninterviews der letzten Tage hin.

Vorschlag: Kostenlose Masken?

Beschäftigt mit den Herausforderungen einer gerechten und nachvollziehbaren Impfpraxis, bleibt offensichtlich wenig Platz, sich Gedanken zu umsetzbaren Praktiken bezüglich vereinfachter Schutzmaßnahmen  zu machen. Vielleicht könnte hier die Regierung oder zumindest unsere Standesvertretungen vorpreschen und sich für eine Preisregulierung oder überhaupt ein Kontingent kostenloser Masken einsetzen. In Deutschland wird das seit Tagen diskutiert. Österreich? Bei den Seilbahnen ist vieles möglich, und sonst…

 

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