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#coronakrisenkolumne 13: Demokratie – Die Rache an den smarten Globalisierungswütigen

„Just in Time Lieferketten“ – „Wir benutzen die Landstraßen und Schifffahrtswege als unser Warenlager“ – „Outsourcing senkt die Kosten massiv, nur so sind wir wettbewerbsfähig“ – „Wer sich den Bedingungen nicht unterwirft, der spielt nicht mit“. Das sind einige Phrasen der smarten „Globalisierungswütigen“, die in den letzten 30 Jahren, auf Basis der zunehmenden Digitalisierung, stetig die Schlagzahl in den Unternehmen erhört haben. Doch Corona oder besser gesagt, eine zum Teil völlig verfehlte Coronapolitik zeigt uns, wie zerbrechlich und instabil das Gebilde „Globalisierung“ vor allem mit dem Zusatz „absoluter Gewinnmaximierung“ ist.

Kosten sozialisieren – Erfolgt die Trendwende bei den Wähler:innen?

Den Preis zahlen im Moment nicht nur die Unternehmen, sondern zum größeren Teil die Gesellschaft. Die Abhängigkeit Österreichs zu 80% von russischem Gas, das war mehr als eine Kette von jahrzehntelangen Fehlentscheidungen, das hat schon mit Fahrlässigkeit in Politik und in den marktbeherrschenden Unternehmen zu tun.

Wohlstandverlust erwartbar – Ersatzteile nicht lieferbar – danke Xi Jinping

Wir werden an Wohlstand verlieren, kurz- mittel- und langfristig schon auf Grund mangelnder Verfügbarkeit von Produkten und von Rohstoffen für deren Herstellung. Ich schreibe diesen Artikel  genau diesem Grund. Hier nur ein kleines Beispiel.

Von nicht lieferbar bis nicht mehr im Programm

Eine Wandlerkarte, die ich für mein Podcast-Studio benötige und schon etwas in die Jahre gekommen ist, wurde kaputt..Das wäre bis vor kurzem kein Problem gewesen. Doch jetzt einen adäquaten Ersatz zu bekommen, wird zum Ding der Unmöglichkeit. Während es auf dem Markt rund 10 bis 15 passende Produkte von 6 Herstellen gibt, ist gelinde gesagt nichts lieferbar. Wir unterliegen dabei nicht den russischen Sanktionen, sondern den multiplen Coronalockdowns von Chinas Alleinherrscher Xi Jinpin. „Nicht mehr im Programm“ steht bei meinen beiden Favoriten, lieferbar in mehreren Monaten bei den drei anderen in Frage kommenden Produkten. Alle Produkte werden aber von den Herstellern auf ihren Websites beworben und gelten als kauf- aber nicht lieferbar.

Nun habe ich abgefragt, ob man das 15 Jahre alte Ding eventuell reparieren zu lassen. Und siehe da, es gibt in Wien Anbieter, die das offenbar können und bereit sind den Lötkolben einzuschalten, sofern Sie an die passenden Ersatzteile kommen. Das ist ein weiterer Hacken.

Lager – eine gute Idee

Wer heutzutage ein Lager hat, ist plötzlich kein Loser mehr, im Gegenteil ein Gewinner, der vielleicht sogar wartet, bis die Preise weiter steigen. Zu Lasten der Verbraucher natürlich. Das Beispiel Holz zeigt es gut. Die Lager sind gut gefüllt, die Großhandelspreise sinken schon seit Monaten, doch der Baumarkt vor Ort kann nicht liefern. Brennholz wird zum neuen Klopapier. Putins Realkriegswirtschaft und Xi Jinpings Coronalockdownpolitik sei Dank.

Demokratie ist der Schlüssel zum Wohlstand vieler

Damit schließt sich der Kreis, neben den wirtschaftlichen Problemen sollten wir auch das Thema Politik, die ja die Rahmenbedingungen schafft, vermehrt betrachten. Demokratie ist langfristig wirtschaftlich gesehen, die bessere Grundlage für die große Mehrheit, im Gegensatz zu einer Herrschaft starker Männer(gruppen). Das Beispiel Ungarn, mit dem derzeit fehlenden milliardenschweren Spielgeld aus Brüssel führt Orban gerade vor, auf welchen tönernen Füßen seine illiberale Demokratie steht.

 

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