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Zwischen Liebe und Hass – Kundenbeziehungen

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© Bild: Maria Nasswetter

Im Cafe Edison in Wien versammelten sich am Mittwoch, den 16.5.2018 viele EPU der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation. In lockerer Atmosphäre und zum köstlichen Frühstück erzählten Niklas Wiezorek, BSc, Marketingconsultant und Flirttrainer und Melinda Tamasz, Trainerin und Coach mit Schwerpunkt Antidiskriminierung, Gewaltprävention sowie Friedens- & Demokratiebildung aus ihrer Praxis. ‚Love & Hate‘ – Über das ambivalente Verhältnis zum Kunden war Thema dieses Kreativfrühstücks.

Flirt = im Flow sein

Für den Flirttrainer geht es in erster Linie um das harmonische Interagieren und um die Lebenslust. Niklas setzt darauf, zunächst sich selbst sehr gut zu kennen und zu erkennen, wo die persönlichen Grenzen sind. Seine Botschaft ist, dass man sich nicht mit dem zweitbesten zufrieden geben soll, sondern das Perfekte anstrebt. Und dann auch bekommt, so der Consultant.

Wenn der beste Kunde sich daneben benimmt.

Was kann man tun, wenn eine Kundenkontakterin von einem Auftraggeber nicht korrekt behandelt wird, wenn es mehr als nur ein Flirt ist? Wie wird denn Flirt überhaupt definiert, fragt jemand aus dem Publikum. Nach Wikipedia ist der Flirt eine erotisch konnotierte Annäherung zwischen Personen und nährt sich von der erotischen Spannung. Gibt es dann auch diesen Flirt zwischen zwei Geschäftsfrauen, obwohl man heterosexuell orientiert ist, will eine Teilnehmerin wissen. Ja, durchaus antwortet Niklas. Aber was nun tun, wenn dieser Flirt darüber hinausgeht und der Kunde übergriffig wird? Nun diskutieren mehrere TeilnehmerInnen, die zunächst der Frage nachgehen, was man denn machen soll, wenn der übergriffige Kunde der größte Umsatzbringer ist. Mit dem Kunden offen reden und riskieren, den Kunden zu verlieren, diese Worte stellt jemand in den Raum. Jemand anderen zum Kunden schicken, wirft ein weiterer Teilnehmer in die Runde. Es geht dabei um die Machtverhältnisse. Oft werden Dienstleister nicht auf einer Ebene mit dem Auftraggeber gesehen, so ein Werbefachmann.

Mit Charme geht vieles leichter.

Eine Teilnehmerin schlägt vor, den Flirtbegriff durch das Wort Charme zu ersetzen. Denn mit Charme erreiche man viel im Business, so ihr O-Ton. Wann kippt die Situation von einer wertschätzende Intension in eine unangenehme Situation, will jemand anderer wissen. Gerade die Kreativbranche würde speziell mit dieser Thematik konfrontiert werden. Denn viele Kunden, erzählt eine teilnehmende Grafikerin, sehen die Besprechungen mit ihr als eine Art „Raus aus dem Alltäglichen und Rein in die Spaß- und Kreativzone“. Ja genau, wirft eine PR-Fachfrau ein. Wenn es darum geht Emotionen zu verkaufen, dann sind auch mehr Emotionen im Spiel.

Die geglückten Kundenbeziehungen

Es gibt viele sehr gute Kundenbeziehungen. Man tut gut daran, dies immer wieder mal dem Kunden auch zu sagen und ihm damit eine besondere Wertschätzung entgegenzubringen. Letztlich gibt es kein Patentrezept im guten und für alle Beteiligten passenden Umgang untereinander. Vielleicht ist der beste Ansatz der, sich selbst sehr gut zu kennen um zu wissen wo die eigenen Grenzen sind. Authentisch sein und sich auch mal nein sagen zu trauen, wenn sich die Kundenbeziehung nicht mehr gut anfühlt.

Ein Danke an WKO Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation

Diese Veranstaltung war eine gute Gelegenheit in unkomplizierter Weise bei Cafe und Frühstückssemmel Leute aus der eigenen Branche kennenzulernen und über Themen, die das eigene Business betreffen, zu diskutieren. Dieses sehr gut besuchte Kreativfrühstück, wird hoffentlich in dieser Form noch lange weiterbestehen.

 

 

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