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Bitcoins? Was ist das?

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© 3D-Rendering: www.corporate-interaction.com

Bitcoins sind eine digitale Währung mit dezentralisiertem System, dass 2009 nach der Wirtschaftskrise entwickelt wurde. Diese Währung wird auch Kryptowährung genannt, weil sie mit einem kryptographischen Schlüssel versehen ist. Das zugrunde liegende Datenbanksystem wird als Blockkette (engl. Blockchain) bezeichnet. Es gibt keine Zentrale, keine Bitcoin-Firma, keine -Bank oder sonstige Institutionen, die kontrollierend eingreifen. Es handelt sich eher um ein robustes, weltweites Netzwerk, quasi das Internet des Geldes. Jeder hat Zugang zu diesem System und kann Bitcoin-Software entwickeln. Es bedarf keiner Erlaubnis. Bitcoins können ohne ein Bankkonto besessen, verwaltet und verwendet werden. Speziell in Schwellen- und Entwicklungsländern nutzen Menschen diese Möglichkeiten.

Kursentwicklung

Ohne Währungshüter wird der Kurs nur durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Die Zahl der Bitcoin-Transaktionen ist trotz Kursschwankungen exponentiell gestiegen. Im August 2014 lag ein Bitcoin noch unter 500 Euro und fiel bis Mitte 2016. Dann stieg der Kurs erstmals über 500 und lag im August 2016 wieder bei 500 Euro. Danach begann der rasante Anstieg des Kurses. Heute, im August 2017 ist ein Bitcoin bereits 2.917,89 (10.08.2017) Euro wert. Dabei hat sich der Wert in den letzten sechs Monaten verdoppelt.

Bitcoins Mining

Die Herstellung neuer Bitcoins wird als Mining bzw. Schürfen oder Schöpfen bezeichnet. Grund ist, dass Bitcoins gerne mit Gold verglichen werden. Beim Erschaffen dieser Währung wird Rechenleistung an das globale Bitcoin-Netzwerk zur Verfügung gestellt. Der Algorithmus beschränkt die Anzahl auf maximal 21 Millionen Bitcoins. Bisher wurden 16,48 Millionen (Juli 2017) geschürft. Bis die Maximalzahl geschöpft ist, werden wohl noch über 100 Jahre vergehen, denn der Algorithmus führt alle vier Jahre eine Halbierung des Zuwachses durch.

Jeder kann Bitcoins schürfen. Die Berechnungen sind jedoch energie- und kostenintensiv. Das Schöpfen ist nur noch in Weltgegenden sinnvoll, in denen Energie extrem günstig ist (Beispiel: Island). In Österreich lohnt sich das Mining nicht mehr.

Bitcoins kaufen

Bitcoins können mit analoger Währung wie dem Euro bezahlt werden. Gekauft wird die Währung bei spezialisierten Onlineplattformen (Bsp: Bitpanda). Mittels Sofortbanking, Kreditkarte, SEPA-Überweisung oder Zahlungsdienstleister (Bsp: Coinfinity) werden Bitcoins erworben. Im Vergleich zu einer Bank-Transaktion dauert die Bitcoin-Transaktion nur wenige Sekunden, vergleichbar mit PayPal. Weitere Möglichkeiten bieten Bitcoin-ATM (Automaten) oder der Kauf von Bitcoinbons in Trafiken.

Natürlich können Bitcoins auch wieder in klassisches Geld (Fiatgeld=ohne inneren Wert) gewechselt werden.

Anonymität kostet

Bitcoins werden auch mit Hilfe von digitalen Geldbörsen gehandelt. Mittels QR-Code werden Transaktionen in wenigen Sekunden durchgeführt. Wer bei Währungsbörsen einkauft, muss sich mit einem Reisepass oder anderem Ausweisdokument registrieren lassen (Geldwäschegesetz). Häufig werden ein Foto und ein Adressnachweis verlangt. Wer den Vorgang anonym durchführen will, geht in ein Bitcoin-Cafe oder zu einem Bitcoin-Automaten. Dort werden enorme Gebühren von 12 Prozent und mehr verlangt.

Hackerwährung

Durch den Ruf als Hackerwährung war die Notierung des Bitcoins wiederholt Schwankungen ausgesetzt. Der Ruf schadet dem Kurs der digitalen Währung. Im Zuge der „Wanna Cry“-Trojanerattacke haben Cyberkriminelle erst kürzlich ein Lösegeld zahlbar in Bitcoins gefordert. Der Angriff hat seinen Ursprung anscheinend in Nordkorea. Die Ermittlungen laufen noch. Die Tatsache, dass Bitcoins von Drogenhändlern im Darknet quasi als Standardwährung eingesetzt werden, schadet zusätzlich dem Ruf und der Kursentwicklung.

Sicherheit

Der „Private Key“ ist essentiell. Geht ein Endgerät verloren oder wird defekt, dient dieser als Nachweis. Abgespeichert wird der Key in der Datei „wallet.dat“. Ist der Schlüssel verloren, wird es unmöglich seinen Bitcoin wiederzufinden.

Zahlungsmittel noch nicht verbreitet

Bei einem gesetzlichen Zahlungsmittel wie dem Euro gibt es die Garantie, dass die Währung akzeptiert wird. Es existiert keine zentrale Stelle, die einen Rücktausch garantiert oder den Kunden bei Problemen hilft. Mehr und mehr Unternehmen (z.B. Microsoft) akzeptieren Bitcoins, dennoch ist die Währung noch lange nicht in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Aktuell sind Bitcoins eher als Anlageobjekt zu sehen.

Prognosen

Der Bitcoin ist nur eine von vielen Kryptowährungen. Ob sich Bitcoins langfristig etablieren, ist derzeit nicht prognostizierbar. Es ist nicht bestreitbar, dass diese Art von Währung die Finanzwelt und das Internet beeinflussen. Ob sich Bitcoins an der Spitze halten können oder durch eine andere Währung ersetzt werden, bleibt abzuwarten. Die Meinungen gehen auseinander.

Quellen:

http://help.orf.at/stories/2846850/

http://www.finanzen.at/devisen/bitcoin-euro-kurs

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/283301/umfrage/gesamtzahl-der-bitcoins-in-umlauf/

https://bitcoin-austria.at/de/bitcoininfo/wie-bekomme-ich-bitcoins

http://diepresse.com/home/techscience/internet/5263088/BitcoinKonten-der-WannaCryAttacken-geraeumt

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