Site icon unternehmerweb

„Aufholbedarf bei KMU in Österreich – Werbung im Zeitalter der Digitalisierung“

tania kocherfoto

© Bild: MANFRED SODIA photography

„Aufholbedarf bei KMU in Österreich – Werbung im Zeitalter der Digitalisierung“

Ich spreche heute mit Tania Kocher. Sie ist Geschäftsinhaberin der Performance Marketing Agentur Content Cook in Wien.

MG: Liebe Tania, vielen Dank, dass du uns heute etwas über die neuesten Trends in der digitalen Welt erzählen wirst. Was gibt es Neues?

TK: „From Mobile First to Artificial Intelligence First“ – das rief Google auf seiner letzten Entwicklerkonferenz aus. 2016 erhielt also die Optimierung von Webpräsenzen über Smartphones höchste Priorität.

2017 lauten die Zauberworte „Künstliche Intelligenz“ und „Machine Learning“. Damit sollen bestimmte Gehirnleistungen von Menschen auch von Computern ausgeführt werden können, sodass Suchmaschinen beispielsweise immer präzisere Ergebnisse zu Suchanfragen liefern können – auch per Sprachbefehl.

In diesem Sinne testet Google gerade die Initiative „Google for Jobs“ in den USA, die Unternehmen und potenzielle Mitarbeiter zusammenbringen soll.

Außerdem soll es bald keine E-Mails mehr geben, da sie zu sperrig und zeitraubend sind. Im Silicon Valley arbeiten viele Unternehmen stattdessen mit Technologien wie Slack (https://slack.com), die wesentlich effizienter erscheinen.

MG: Wie schaut es mit der „digitalen Fitness“ österreichischer Klein- und Mittelbetriebe aus?

TK: Wir leben längst im Zeitalter der Digitalisierung. Viele Unternehmen in Österreich haben hier große Chancen erkannt und für sich zu nutzen gelernt. Es gibt aber auch einen relativ hohen Anteil, der gefährdet ist, den Anschluss zu verpassen. In Österreich erkennt man dies an der Flut von deutschen Online-Shops, die mit ihrer Werbung unseren Markt überschwemmen.

In Deutschland haben die Unternehmen schneller realisiert, welche Strategien und Investitionen notwendig sind, um mit der Digitalisierung Erfolg zu haben. In Österreich gibt es Aufholbedarf.

MG: Die Entwicklungen überschlagen sich. Wo informierst du dich, um am Ball zu bleiben?

TK: Meine Infos beziehe ich täglich aus Newslettern der Branche, Webinaren sowie von Kolleginnen und Kollegen, die sich in den Social Networks austauschen.

Sehr wertvoll und spannend bleibt außerdem der Austausch mit Branchenkollegen bei Konferenzen und Stammtischen.

Zudem habe ich zwei Mitarbeiter, die Digital Natives sind und von sich aus den Drang haben permanent zu lernen. Sie sind sehr aufmerksam, nehmen alles Neue um uns auf. Gleichzeitig besitzen sie die Fähigkeit, die vielen Infos so zu filtern, dass wir sie gewinnbringend für unsere Kunden einsetzen können.

MG: Wo verbrennt man im Netz sein Geld und was macht Sinn?

TK: Schnellschüsse ohne Planung und Konzept verbrennen unnötig Geld. Wer z.B. am ersten Dezember noch g‘schwind eine Weihnachtskampagne für seinen Online-Shop aufsetzen will, ist einfach zu spät dran.

Außerdem dürfen die Inhalte einer Website nie in Stein gemeißelt sein. Mit Google Analytics lässt sich herausfinden, worauf die Nutzer ansprechen und was einfach nicht funktioniert. Es gilt also laufend an der Nutzerfreundlichkeit und dem Inhalt zu schrauben und zu tüfteln.

MG: Was will Google wirklich? Das heißt, wann belohnt mich Google mit guten Suchergebnissen zu meiner Website?

TK: Nutzerfreundlichkeit. Die Website ist das Herz des Online-Marketings, auf die alle anderen Werbekanäle hinführen. Das gilt auch für die bezahlten Suchergebnisse von Google AdWords: Käufe, Buchungen und Anfragen finden letztlich auf der Website statt. Wer also die perfekte AdWords-Kampagne aufsetzt, aber nicht bereit ist, die Inhalte und Strukturen von Landingpages auf die Bedürfnisse des Kunden abzustimmen, wirft bares Geld zum Fenster hinaus.

Zudem trifft Google über das Verhalten der Nutzer Rückschlüsse auf die Qualität der Website. Und wenn die Qualität gut ist, steigt das Ranking – sowohl in der bezahlten als auch in der organischen Suche.

MG: Wo ist der Informationsbedarf bei Deinen Kunden am höchsten?

TK: Zu Beginn der Zusammenarbeit. Der Kunde will wissen, welche Erfolge er mit unseren Kampagnen erzielen kann. Daher bieten wir dem Kunden im ersten Schritt eine Potenzialanalyse und erarbeiten für ihn ein Konzept, das wir in einem gemeinsamen Workshop abstimmen.

MG: Was bietest du in deinem Unternehmen genau an und wie bist du zu diesem Geschäftsfeld gekommen?

TK: Ich arbeitete einige Jahre als Freelancerin und Spezialistin für Suchmaschinen-Marketing mit Google AdWords. Mittlerweile habe ich 2 Mitarbeiter, und wir bieten unseren Kunden ein breiteres Leistungsportfolio an mit Facebook, Bing Ads, SEO sowie Conversion- und Landingpage-Optimierung.

Außerdem erweiterte Google in den letzten Jahren seine AdWords stark: YouTube, Google Shopping, Remarketing und die Textanzeigen in der Google Suche – der Internetkonzern schraubt permanent an Erweiterungen und neuen Möglichkeiten. Da sind wir natürlich vorne mit dabei.

MG: Vielen Dank für das Gespräch!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Exit mobile version