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Die Kosten der Selbstständigkeit

© 3D-Rendering: www.corporate-interaction.com

Den einfachen Weg in die Selbstständigkeit gibt es nicht. Unternehmertum erfordert Mut, Ausdauer und Geld. Die ersten beiden Eigenschaften sind gute Voraussetzungen für den letztgenannten Faktor. Dennoch darf Geld nicht unterschätzt werden – zumal die Finanzierung der eigenen Idee nur ein Kostenpunkt von vielen ist.

Im Büro, daheim, oder gemeinsam mit anderen Selbstständigen

Wer als Selbstständiger ein Büro sein Eigen nennen möchte, hat jeden Monats hohe Fixkosten zu zahlen, noch bevor der erste Euro verdient ist. Alternativen gibt es immer mehr. Ein Coworking Space ist ein Ort mit vollwertiger Büroausstattung: Schreibtisch, Besprechungsraum, WLAN, Drucker, Kaffeemaschine. Wie der Name verrät, teilt man sich die Räumlichkeiten mit Gleichgesinnten, wodurch eine produktive Atmosphäre herrscht. Die Kosten sind entsprechend niedriger als die Miete eines Büros. Je nachdem, ob der Arbeitsplatz an jedem Tag der Woche oder nur an 2 oder 3 Tagen benötigt wird, belaufen sich die Kosten in der Regel zwischen 150 und 400 Euro im Monat. Auch ein Arbeitszimmer in der eigenen Wohnung ist steuerlich absetzbar und reduziert die Kosten.

Arbeitsgeräte und Verbrauchsgegenstände

Wer professionelle Arbeit verrichten will, benötigt professionelles Equipment: Computer, Bildschirm, Software, Drucker, Kamera, Aufnahmegerät und vieles mehr sind teure Investitionen, um die ein Selbstständiger spätestens zu Beginn seines Tuns nicht umherkommt. Hinzu kommen Büro-, Druckmaterial und dergleichen, die je nach Bedarf zwischen 50 und 100 Euro im Monat ausmachen. Für viele Selbstständige ist auch ein Auto unverzichtbar.

Versicherungsdschungel – Absicherung kostet Geld

Auch Selbstständige unterliegen der Sozialversicherungspflicht. Deren Höhe wird auf Grundlage der im Einkommensteuerbescheid enthaltenen Einkünfte errechnet. Der monatliche Mindestbetrag liegt bei rund 170, der Höchstbetrag bei 1.700 Euro. Ersterer wird fällig bei einer Beitragsgrundlage von 655, letzterer bei einer ab 6.090 Euro.

Die Pflichtversicherung umfasst keinen Schutz bei Arbeitslosigkeit. Wer das möchte, kann sich freiwillig versichern lassen. Die Höhe der monatlichen Beiträge bestimmt die Höhe des späteren Arbeitslosengeldes, sollte dieses in Anspruch genommen werden müssen. Eine optionale Berufsunfähigkeitsversicherung und zusätzliche Altersvorsorge sind mit weiteren Kosten verbunden. Ein externes Büro ist ebenso mit Versicherungskosten verbunden.

Steuern

Sofern keine GmbH oder AG gegründet wurde gilt nicht die Körperschaftssteuer, sondern die Einkommenssteuer. Die Umsatzsteuer wird ebenso schlagend – außer man fällt unter die Kleinunternehmerregelung. Selbstständige, deren Jahresumsatz 30.000 Euro nicht übersteigt, sind von der Umsatzsteuer befreit. Ansonsten beträgt der Normalsteuersatz für die Umsatzsteuer 20, der ermäßigte 10 Prozent.

Investitionen in die Idee

Die obengenannten Punkte sind Kosten, die allesamt nur eine Grundlage bilden, die Idee, die im Unternehmerkopf spukt, umzusetzen. Es ist gut möglich, dass weitere Schritte nötig sind, die noch mehr Geld benötigen. Umso wichtiger ist es, vorab eine nüchterne Kostenkalkulation durchzuführen. Womöglich werden dadurch Kostenfallen umgangen und es bleiben mehr Mittel, welche in die eigentliche unternehmerische Idee fließen können.

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