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Wie plant man den Heizungstausch richtig?

© Visual: www.corporate-interaction.com

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Der Sommer geht langsam aber sicher zu Ende. Solaranlagenbesitzer können sich gemütlich zurücklehnen und sich über die hohe Erträge freuen, gerade dann wenn sie viel Wasser zur Körperpflege oder für den Pool verbraucht haben. Die Eigenheimbesitzer ohne Solaranlage werden sich vielleicht über den durch den Warmwasserverbrauch höheren Energieverbrauch Gedanken machen, auch vielleicht weil der Winter langsam aber sicher näher rückt.

Die Ausnahmesituation am Ölmarkt mit einer weltweiten Überproduktion und nachlassendem Verbrauch hat die Energiepreise auf breiter Front bröckeln lassen. Diese Entwicklung kann noch länger anhalten, muss aber nicht. Volatile Energiemärkte rund um den Ölpreis werden typisch für die Entwicklung der nächsten Jahre sein.

Alternative Energien als Alternative

Die einzige Konstante: Der Anteil erneuerbaren Energien steigt immer mehr. Nur ein Beispiel: 80% aller Kollektoren für thermische Solaranlagen werden in China verkauft. Private und Regierungen haben erkannt, dass die Energieproduktion aus erneuerbaren Quellen vor Ort mittel- und langfristig die einzige Alternative sein kann.

Wie plant man den Heizungstausch?

Frage 1: Wie alt ist meine Heizungsanlage?

Der Modernisierungsstau im Heizungskeller ist prinzipiell sehr hoch. Fachverbände gehen von einer Modernisierungsrate von 3-4% pro Jahr aus. Tatsächlich werden aber nur 1-1,5% der Heizungsanlagen erneuert. Zuwarten bis es nicht mehr geht, ist oft das Motto. Solange keine schlechte Idee solange die Anlage störungsfrei läuft.

Wenn aber beim ersten richtigen Kälteeinbruch Haus und Dusche plötzlich kalt bleiben, dann kann es sehr schnell richtig teuer werden, weil eine Notsituation eine ganz andere Entscheidungsfindung erfordern, als eine Planung in Ruhe mit der Möglichkeit sich mehrere Meinungen und Angebote einzuholen. Bedenken Sie, dass beim ersten Kälteeinbruch die Installationsbetriebe auf Anschlag arbeiten und sich um Aufträge nicht bemühen müssen. Auch ist dann die Lieferbarkeit bestimmter Modelle oder Heizungssysteme nur beschränkt möglich. Solaranlagen lassen sich bei Schnee und Eis prinzipiell nicht montieren.

Tipp 1: Planen Sie beim Heizungstausch langfristig und sorgfältig. Holen Sie sich den Fachmann ins Haus und nehmen Sie sich die Zeit die Angebote zu vergleichen.

 

Frage 2: Wie sieht mein Verbrauchsprofil aus?

Die Kinder sind aus dem Haus, über Weihnachten geht es in den Süden und im Garten befindet sich ein beheizter Pool. Viele Einfamilienhausbesitzer sind mit einem Verbrauchsprofil konfrontiert, das sich komplett von dem unterscheidet, wie zur Zeit des Hausbaus. Die Heizungsanlage ist aber dieselbe geblieben. An diesem Punkt macht es auf jeden Fall Sinn, sich einen unabhängigen Energieberater ins Haus zu holen. Er ist in der Lage eine umfangreiche Analyse vorzunehmen, die nicht nur die Heizungsanlage umfasst, sondern auf das gesamte Haus und das Verbraucherverhalten eingeht.

Tipp 2: Ein unabhängiger Energieberater hilft Ihnen bei der Entscheidungsfindung nicht nur weiter, sondern kann bei der Gelegenheit gleich einen Energieausweis erstellen.

 

Frage 3: Welche Energieträger kommt in Frage?

Öl, Gas, Scheitholz, Pellets, Wärmepumpe, teilsolares Heizen, Infrarot, oder vielleicht eine Kombination aus verschiedenen Systemen, das Angebot ist reichhaltig und damit individuell an die Gegebenheiten anpassbar. Die Entscheidung wird dadurch nicht einfacher oder leichter. Die Voraussage über die Preise der einzelnen Energieträger ist schwierig bis unmöglich. Einzig der Preis für Sonnenenergie lässt sich heute beziffern, denn die Sonne scheint gratis. Eine Heizungsanlage ist eine Investition, die einen Zeitraum von allermindesten 15 Jahren bei komplexeren Systemen und manchen Energieträgern zwischen 20 und 25 Jahre einschließt.

Vergleichen Sie auch die Lebenserwartung der verschiedenen Systeme. Eine Scheitholzheizung ist nicht unbedingt mit einem wandhängenden Gasbrennwertgerät vergleichbar. Eine Holzheizung benötigt einen Pufferspeicher, der sich auch zum Heizen mit einer Solaranlage nützen lässt, ein Ölbrennwertkessel natürlich weiterhin den Öltank. Der Raum für Öltank kann zum Pelletslager werden. Wärmepumpen gibt es in den verschiedensten Ausführungen und Preislagen.

Tipp 3: Um eine gründliche Planung werden Sie also nicht herumkommen. Holen Sie sich die richtige Unterstützung dazu.

 

Frage 4: Wie sieht das „Drumherum“ aus?

Die Heizungsanlage besteht nicht nur aus dem Heizkessel. Die Planung sollte auch das Thema Thermostatventile, Heizkreispumpen und Warmwasserbereitung umfassen. Der gute alte Elektroboiler ist meistens nicht die State-of-the-Art-Lösung. Smarthome Lösungen gibt es zum Nachrüsten und mit modernen Heizkreispumpen in Kombination mit einer guten Kesselsteuerung lässt sich so einiges an Kilowattstunde durch eine genauere Steuerung der Vorlauftemperatur einsparen.

Tipp 4: Die Heizung beschränkt sich nicht auf den Heizkessel alleine! Grundsätzlich kann nur gelten: Nehmen Sie sich genügend Zeit, lassen sie sich unabhängig beraten und denken Sie langfristig.

 

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