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Umwelfreundlich mittels Bakterien färben

© Bild: Arek Socha auf Pixabay

Fast ein Viertel aller weltweit verursachten Wasserverschmutzungen geht auf das Konto der Textilindustrie durch das Färben von Textilien. Somit ist das Färben von Textilien ein ernstzunehmenden Umweltproblem, dem man innovative und neue Entwicklungen entgegensetzen muss. Das macht beispielsweise bereits das StartUp-Unternehmen Vienna Textile Lab. Dieses Unternehmen widmet sich der Produktion von textilen Farbstoffen, die mit Hilfe von Mikroorganismen hergestellt werden. Gemeinsam mit der TU Wien wird daran geforscht.

So färbt man Textilien mit Bakterien

Es gibt zwei Herangehensweise, um zum gewünschten Ergebnis zu kommen. Berühren gewisse Bakterien den zu färbenden Stoff, färben sie diesen ein. Über Extraktion des Bakteriums kann zudem die Farbe wie herkömmliche synthetische Farbe verwendet werden. Bakterien erzeugen Farbe meist als Reaktion auf veränderte Umweltbedingungen. Die Start-up Unternehmerin, Karin Fleck, musste zunächst herausfinden, welches Bakterium überhaupt Farbe produziert. Das Wissen dafür konnte sie aus verschiedenen Quellen generieren. Der Hauptlieferant, Erich Schopf half mit seiner bakteriologischen Sammlung, die er für künstlerische Zwecke nutzt und dem sogenannten Bacteriograph, dem StartUp-Unternehmen sehr. Zudem holt sich Karin Fleck das Know How mit ihrer Forschung an der TU-Wien und einer Wiener Textilfärberei, die auf Naturfarben spezialisiert ist.

Vienna Textile Lab und die TU Wien

So möchte das Unternehmen mit deren Gründerin Karin Fleck diese innovative Idee in die Welt tragen. Nicht nur die Textilindustrie, sondern auch die Raumfahrt zeigt großes Interesse an diesen innovativen Produkten. Denn mikrobielle Farben weisen teilweise antivirale und antimikrobielle Wirkungen auf.

TU Wien wollen Bakterien statt Erdöl

Azofarbstoffe, die häufig in der Textilindustrie eingesetzt werden, sind synthetische Farbstoffe, die toxisch sind. Davon gelangen, je nach Färbeverfahren, beim Färbeprozess bis zu vierzig Prozent im Abwasser, so Florian Rudroff. Gemeinsam mit Karin Fleck vom Vienna Textil Lab forscht Rudroff am Institut für Angewandte Synthesechemie der TU Wien an neuen Farbstoffmolekülen, die herkömmliche, mit Hilfe von Erdöl hergestellte Farbstoffe, ersetzen sollen. Somit sollen, so Karin Fleck, die Synthesepfade für die Textilindustrie ressourcenschonend und biologisch abbaubar werden.

 

 

Quellen:

Vienna Textile Lab

Open Science

Bacteriographie

Umweltauswirkungen von Textilproduktion

TU Wien – Farbstoffe mit Hilfe von Mikroorganismen

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