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Pelletsheizungen – Alternatives Heizsystem im Aufschwung

© proPellets Austria

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Immer mehr Menschen möchten ihren ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich halten. Aus diesem Grund sind Pelletsheizungen bereits seit ein paar Jahren in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Die Vorteile dieses alternativen Heizsystems liegen auf der Hand: Es ist günstig, ressourcenschonend und umweltverträglich.

Österreich: Land mit niedrigen Pelletspreisen

Österreich ist ein Land, das mit dem Rohstoff Holz aufgrund seiner zahlreichen Wälder reich gesegnet ist. Das führte in den 1990er Jahren erstmals zur Produktion von Pellets, zylinderförmigen Holzpresslingen. Heute gibt es bereits 34 Standorte, an denen mehr als 1,4 Millionen Tonnen Pellets pro Jahr produziert werden. Der Wettbewerb zwischen den Produzenten ist groß und führt zu fairen Preisen für die Konsumenten. In Europa zählt Österreich zu den Ländern mit den niedrigsten Pelletspreisen.

Pelletsheizung: Pelletofen vs. Pelletskessel

Doch was ist eigentlich eine Pelletsheizung? Grundsätzlich sind zwei verschiedene Systeme von Pelletsheizungen zu unterscheiden: Pelletsofen und Pelletskessel. Zwischen den beiden Systemen gibt es zwei wichtige Unterschiede: Installationsort und Installationsgebäude. Während ein Pelletsofen in Wohnräumen installiert wird und einzelne oder mehrere Räume eines Hauses beheizen kann, wird der Pelletskessel in Heizräumen installiert und kommt nicht nur in Häusern, sondern auch in Wohnsiedlungen, Gewerbeobjekten und Industrieanlagen zum Einsatz.

Pelletsherstellung: Holzreste als Recyclingprodukt

Für die Pelletsproduktion werden im Regelfall jene Holzreste verarbeitet, die in Säge- und Hobelwerken im Zuge verschiedener Verarbeitungsvorgänge entstehen. Grundgedanke dabei ist, Holzreste wie Säge- oder Hobelspäne nicht als Abfall-, sondern als Recyclingprodukt zu verwenden. Hierfür muss jedoch eine Reihe von Qualitätskriterien erfüllt werden. Nachdem die Qualitätsprüfung sichergestellt ist, werden die Holzreste über ein schneckenförmiges Beförderungssystem zu den Holzpressen geleitet, die das Grundmaterial produzieren. Dieses Grundmaterial wird in einem letzten Schritt durch ein Schneidesystem in die richtige Form und dann zum Konsumenten gebracht.

Anschaffungskosten vs. Betriebskosten

Zu unterscheiden sind die einmaligen Anschaffungskosten und die laufenden Betriebskosten. Kostentechnisch wirkt die Anschaffung einer Pelletsheizung gegenüber einer Gas- oder Ölheizung – auf den ersten Blick – nur wenig attraktiv. Neben dem Kauf eines Pelletsofens bzw. Pelletskessels müssen auch die Kosten für die Installation und die eventuell notwendige Errichtung eines Heizraumes getragen werden. Insgesamt belaufen sich die einmaligen Anschaffungskosten auf 10.000 bis 18.000 Euro. Und dennoch spricht nicht zuletzt aufgrund der staatlichen Fördermaßnahmen einiges für diese einmalige Investition. Denn die laufenden Betriebskosten fallen deutlich geringer aus als bei einer Gas- oder Ölheizung. So kostet Erdgas 8,52 Cent pro Kilowattstunde (kWh) und Heizöl 8,56 Cent pro kWh. Im Vergleich dazu ist der Pelletspreis mit nur 5,03 Cent pro kWh eine wesentlich günstigere Alternative.

Die Vorteile auf einen Blick

Förderungen von Bund, Ländern und Gemeinden

Die Entscheidung für ein alternatives Heizsystem wie die Pelletsheizung ist eine Win-win-Strategie für alle Beteiligten: Privatpersonen, Unternehmen und Staat. Privatpersonen sparen sich auf lange Sicht nicht unwesentliche Kosten, Unternehmen der Holzindustrie können ihre Produktionsüberreste weiterverwerten und der Staat kann Klimaschutzmaßnahmen erfolgreich umsetzen. Aus diesen Gründen setzen sich Bund, Länder und Gemeinden für den Ausbau von Pelletsheizungen ein und haben entsprechende finanzielle Förderprogramme ins Leben gerufen. Während der Bund die Installation einer Pelletsheizung über den Klima- und Energiefonds fördert, stellen die Bundesländer dafür Mittel aus der Wohnbauförderung zur Verfügung. Und auch in vielen Gemeinden kann um eine finanzielle Förderung für Pelletsheizungen angesucht werden.

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