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Klimaschutzindex 2024: Österreich weit weg vom Musterland

Wenig schmeichelhaft für Österreich fällt das Ergebnis des aktuellen Climate Change Performance Index (CCPI) aus. Gut die ersten drei Plätze sind leer geblieben, kein Land kann also als mustergültig bezeichnet werden.

Dänemark ist ein Vorbild – fast!

Dänemark bleibt das Land mit der höchsten Platzierung, schneidet jedoch nicht gut genug ab, um insgesamt eine sehr hohe Bewertung zu erhalten.

G20-Leistung  – Bemerkenswertes Indien

Mit Indien (7.), Deutschland (14.) und der EU (16.) gehören nur drei G20-Länder/-Regionen zu den Spitzenreitern im CCPI 2024. Fünfzehn G20-Länder erhalten insgesamt ein niedriges oder sehr niedriges Ergebnis. Die G20 tragen eine besondere Verantwortung für den Klimaschutz, da ihre Mitglieder für mehr als 75 % der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich sind.

Kanada, Russland, Korea und Saudi-Arabien sind immer noch die G20-Länder mit den schlechtesten Ergebnissen.

EU-Leistung

Insgesamt verbessert sich die EU um drei Plätze auf den 16. Platz und liegt nun auf einem hohen Gesamtranking.

Österreich bleibt Mittelmaß – abgeschlagen „Schwellenländern“

Österreichs Rang liegt im aktuellen CCPI unverändert auf Platz 32. Damit liegen wir zum Beispiel hinter Kolumbien, Ägypten oder weit hinter Nigeria.

Das Land bleibt im Mittelfeld stecken. Österreich erhält in den Kategorien Treibhausgasemissionen, Erneuerbare Energien und Klimapolitik ein mittleres Ergebnis, schneidet jedoch bei der Energienutzung sehr schlecht ab.

Das Land gab 2040 als sein Netto-Null-Zieljahr bekannt. Die CCPI-Länderexperten begrüßen dieses Ziel, stellen jedoch fest, dass ein verbindliches Klimagesetz und ein Aktionsplan zur Umsetzung dieses Ziels fehlen. Ein Ausstieg aus der Subventionierung fossiler Brennstoffe ist nicht in Sicht.

Klimaticket wird gelobt  – fehlendes Regelwerk kritisiert

Zur fortschrittlichen österreichischen Klimapolitik gehören bezahlbare und landesweite Fahrkarten für den öffentlichen Nahverkehr, mehr Finanzierung für das öffentliche Eisenbahnsystem, Energiewende und erneuerbare Energien sowie die CO2-Bepreisung.

Es gab jedoch Mängel in Form eines fehlenden Ausstiegs aus der Subventionierung fossiler Brennstoffe, fehlender Richtlinien zum Ausstieg aus Öl- und Gasheizungen bis 2040 und eines unzureichenden Energieeffizienzgesetzes.

Derzeit gibt es in Österreich kein Fracking für Gas, aber es gibt keine Richtlinien, die die Förderung fossiler Brennstoffe verbieten.

In der internationalen Klimapolitik begrüßen die CCPI-Experten die fortschrittliche Position Österreichs zum Thema Gas in den EU-Verhandlungen. Auch der Kampf gegen Atomkraft und Gas in der EU-Taxonomie und die Gründung einer „erneuerbarenfreundlichen“ Gruppe in der EU sind fortschrittliche Positionen. Die Haltung Österreichs zum Verbot von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor hat die EU-Entscheidung geschwächt und wurde von den Experten kritisiert.

Mehr erneuerbare Projekte erforderlich

Die Experten fordern den Ausbau erneuerbarer Energieprojekte in allen österreichischen Bundesländern mit klaren Grenzen zum Schutz der Naturräume, Gesetzen zur Reduzierung des hohen Energieverbrauchs und einem ambitionierten Klimagesetz zur Umsetzung nationaler Ziele.

Die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst

Quelle: https://ccpi.org/ranking/

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