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Smalltalk: Schlüssel zum Erfolg – Teil 1

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© 3D-Rendering: www.corporate-interaction.com

Smalltalk hat einen schlechten Ruf. Er wird als entbehrlich oder sogar als Zeitverschwendung gesehen. Dass er mehr kann, als man ihm zutraut und wie Sie die große Kunst des kleinen Plauderns anwenden – auch und gerade in schwierigen Situationen – das erfahren Sie in der zweiteiligen Serie zum Smalltalk.

Ein schlechter Ruf

Lassen Sie mich raten. Wenn Sie an Smalltalk denken, spielen Sie gedanklich ein Gespräch über das Wetter durch. Oder eine Unterhaltung nach dem Schema:

A: Wie geht’s?

B: Gut. Und dir?

A: Auch gut.

B: …*schnarch*…HOPPLA! Verzeihung!

Smalltalk als Brückenbauer

Vor allem Leute, die ihn nicht beherrschen, mögen ihn nicht. Sie übersehen, dass Smalltalk nicht nur die Wartezeit bei einer Haltestelle versüßen kann, unangenehme Situationen in ihrer Wirkung in ihr Gegenteil verkehren kann, sondern vor allem im Geschäftsleben zur Netzwerkpflege und als Brückenbauer taugt.

Welcher Smalltalk-Typ sind Sie?

Nicht jede Person führt auf die gleiche Art Gespräche zu den gleichen Themen. Wir alle unterscheiden uns – und das zeigt sich auch in unserer Art Smalltalk zu führen. Elisabeth Bonneau unterscheidet in ihrem Buch „Erfolgsfaktor Smalltalk“ 4 Smalltalk-Stile.

Machen Sie sich ernsthaft darüber Gedanken, in welche Kategorie Sie sich selbst einordnen würden. Seinen Smalltalk-Typ zu kennen, ist wichtig – denn sie verraten einem seine Stärken in Gesprächen und auch mögliche Fehlerquellen, mit denen sie andere verprellen könnten.

Nutzen Sie Ihre Sinne!

Zum Abschluss dieses Artikels gebe ich Ihnen noch einen ultimativen Smalltalk-Tipp: Öffnen Sie Augen, Ohren, Nase und was Ihnen sonst noch alles einfällt. Sie müssen die Welt mit möglichst vielen Sinnen erfassen – dann können Sie auch über sie sprechen.

Stellen Sie sich vor: Sie sitzen im Zug und neben Sie setzt sich ein Herr mittleren Alters. Aus seiner Hosentasche zieht er ein Handy. Ein Handy – kein Smartphone – ein Handy! Sie sind amüsiert und bewundern gelebte Nostalgie Ihres Sitznachbarn. Sprechen Sie ihn an! Teilen Sie mit, was Sie dank Ihrer Sinne wahrgenommen haben. Vielleicht setzt sich der Herr im Zug künftig öfter neben Sie. Dann ist er bald nicht mehr der Herr, sondern Helmut. Und womöglich arbeitet Helmut in einer Branche, die eine Firma, wie die Ihrige als Subunternehmer anstellt… Wie gut, dass Helmut Sie getroffen hat. Und falls nicht, dann verbringen Sie schlimmstenfalls unterhaltsame Minuten im Zug, anstatt jeden Tag stillschweigend, mit dem Kopf am Fenster lehnend, der Landschaft beim Vorbeirasen zuzusehen.

Stellen Sie sich weiter vor: Sie steigen aus dem Zug aus, durchqueren das Bahnhofsgebäude und gehen noch auf einen Sprung zur Konditorei, um sich Kaffee und Kuchen zu holen. Vor Ihnen in der Warteschlange steht eine junge Dame mit einem Cellokasten, der die Dame selbst um einige Zentimeter überragt. Sie sehen die Dame prüfend an und fragen dann: Wo haben Sie denn vor, die Leiche zu verbuddeln? …Falls die den Schmäh weitertreiben wollen, nennen Sie ihr die ein oder andere passende Stelle, die Sie sich in Vorbereitung auf den nächsten Besuch Ihrer Schwiegermutter bereits markiert haben. Falls nicht, seien Sie sich gewiss, dass Sie für ein Lachen oder Schmunzeln gesorgt haben – und sich vermutlich auch selbst dabei amüsiert haben.

Solche Beispiele könnte man unendlich viele nennen. Doch das ist nicht nötig. Wichtig ist, dass Sie erkennen, dass Smalltalk lohnend ist. Egal, wo Ihre Stärken liegen, ob Sie der persönliche Typ sind, oder der distanzierte Analytiker: Wenn Sie aufmerksam sind, finden Sie ihren Einstieg.

Smalltalk im Geschäftsleben

Die oben genannten Beispiele mögen banal wirken, doch die Vorgehensweisen sind im Zug und in der Konditorei dieselben, wie bei einem Treffen mit einem potentiellen Kunden oder auf der Geburtstagsparty eines Arbeitskollegen. Mehr Tipps zum Smalltalk und Beispiele aus der Geschäftswelt gibt es in Teil 2 der Serie zu lesen.

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