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Das Bewerbungsschreiben – Wie man sich von der Masse abhebt

Unternehmer mit Rufzeichen

© 3D-Rendering: www.corporate-interaction.com

Wenn man will, geht es leicht. Es gibt Vorlagen für den Lebenslauf – und da schreibt man seine Daten hinein und ist fertig. Und das Motivationsschreiben? Die altbekannten Floskeln, die vermitteln sollen, man sei eifrig und interessiert am Unternehmen. Die zwickt man auf eine A4-Seite und fertig ist die Bewerbung. Die Krux an der Sache: Befolgen Sie penibel die klassischen Tipps und nutzen entsprechende Vorlagen, müssen Sie hoffen, dass zumindest Ihr Foto hervorsticht, denn der Rest tut es nicht.

Foto – Hauptsache sympathisch

Apropos Foto: Dass Sie auf einer Bewerbung als Bestatter kein Foto verwenden sollten, auf dem Sie einen Partyhut tragen, wissen Sie selbst. Auch welche Ihre Schokoladenseite ist, wissen Sie selbst. Das einzige was es zu beherzigen gilt: Dem Anlass muss entsprochen werden. Wer nicht, wie alle anderen sein will, kann eine kleine kreative Note miteinbringen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Schwarzweißfoto?

Lebenslauf – kurz oder lang?

Jungen Leuten wie mir wird empfohlen, den Lebenslauf so kurz und knackig wie möglich zu halten. Recruiter würden nicht gerne lesen und bekommen massig Lebensläufe und brauchen deshalb alles kompakt auf einer Seite. Doch es wäre Humbug, das so zu verallgemeinern. Was tun Leute, die Anfang 50 sind, eine abwechslungsreiche Ausbildung hatten, sich stets weitergebildet haben, in ihrem Job rasch aufgestiegen sind, im Zuge dessen dreimal das Unternehmen gewechselt haben und zwischendurch für 5 Jahre ein eigenes Unternehmen betrieben haben? Den Recruiter will ich sehen, der solch einen Lebenslauf in der Hand hält und dann denkt: „Ach, an den Zetteln heb ich mir nur einen Bruch. Ich stell stattdessen den Typen an, der sein Leben in zwei Zeilen unterbringt.“

Was Sie nicht tun sollten, ist, den Lebenslauf künstlich in die Länge zu ziehen. Halten Sie sich kurz, prägnant und wenn ihr Lebens auf zwei Seiten anstatt einer braucht, dann ist das so. Lassen Sie nichts aus, nur um einen Lebenslauf zu haben, der optisch allen anderen gleicht.

Motivationsschreiben – Eine kleine Geschichte

Menschen lieben Geschichten. Auch Recruiter sind Menschen – ergo lieben auch die Geschichten. Erzählen Sie zum Beispiel, wie Sie auf die Stellenanzeige gestoßen sind und was Ihre ersten Gedanken dazu waren. Oder Sie eröffnen mit einem kleinen Absatz, in dem Sie darlegen, was Sie mit dem Unternehmen assoziieren. Bewerben Sie sich bei einem Unternehmen, das mit Küchengeräten zu tun hat, erzählen sie einem unterhaltsamen Ereignis, das sich in Ihrer Küche zugetragen hat. Haben Sie Humor, ist das der Zeitpunkt, an dem Sie ihn entfesseln sollten.

Es geht auch anders

Nicht jeder jongliert mit Worten wie Béla Kremo einst mit Zigarrenkisten. Das ist auch nicht nötig. Kreativität kann auch anders vermittelt werden. Punkten Sie mit dem, was Sie angeben zu beherrschen. Ein Beispiel: Es ist üblich, irgendwo ganz unten auch die Hobbys anzugeben. Bewerben Sie sich für eine Stelle, wo graphisches Können gefragt ist, erstellen Sie doch ein Icon in Form eines Basketballs oder eines Buchs anstatt Ihre Hobbys schlicht aufzulisten.

Fazit

Oft sind es Nuancen, die eine Bewerbung, die in Erinnerung bleibt, von den anderen unterscheidet. Ein Foto, das etwas anders ist. Ein kreativer Teil. Oder ein dickeres, leicht farbiges Papier, wenn die Bewerbung nicht nur per E-Mail, sondern auch per Post versandt wird. Krampfhaft anders als der Rest sein wollen, wird nicht zum Erfolg führen. Aber ein oder zwei Gedanken aufzuwenden, um Wege zu finden, seine Stärken in der Bewerbung nicht bloß anzugeben, sondern sie auch zu demonstrieren – das garantiert Erfolg.

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