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Blickwinkel NGO – gut vernetzt ist halb gewonnen

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© 3D-Rendering: www.corporate-interaction.com

„Die steuerlichen Rahmenbedingungen für die Absetzung von Spenden in Österreich haben wir nur geschafft, weil viele verschiedenen NGOs zusammen gearbeitet haben und Lobbying dafür in der Regierung betrieben haben“, erzählt Monica Culen, CEO von Rote Nasen Clowndoctors International und Präsident des Fundraising Verband Austria (FVA). Letzerer setzt sich seit 20 Jahren als Sprachrohr für derzeit rund 300 NGOs für die Ausweitung von Spendenabsetzbarkeit, aber auch für die Professionalisierung der Ausbildung für Fundraiser ein.

Vernetzungs- und Informationsplattformen wie diese gibt es viele. Sie sind z.B. nach Branchen (Humanitäre Hilfe, Umwelt), Themen (Fundraising) oder Personengruppen (Frauen in NGO’s, Jugendorganisationen) gegliedert. Sie nützen den einzelnen Mitgliedern, sowie den Organisationen, weil sie Informationen über die Branche bzw. Zielgruppe zur Verfügung stellen, wie z.B. wissenschaftliche Studien, Jobangebote, Ausbildungsmöglichkeiten oder aktuelle Initiativen. Weiters werden Informations- und Netzwerkveranstaltungen angeboten, die einen individuellen Austausch ermöglichen.

Mehr Geld und Unterstützung

Im Allgemeinen heißt es, je besser NGOs vernetzt sind, desto erfolgreicher sind sie. Wer interessante Leute in den Vorstand holt, die über ein gutes Netzwerk in Politik oder Wirtschaft verfügen, kann mehr Geld lukrieren, Informationen früher erhalten und eventuelle Unterstützung und Genehmigungen bei Projekten schneller erhalten.

Keine Einbahnstraßen

Einbahnstraßen sind diese Netzwerk aber nicht, sieht auch Monica Culen, die auch selbst im Vorstand von FVA aktiv ist, die Mitglieder in der Pflicht. Netzwerk müssen professionell gepflegt werden. Es muss Zeit dafür zur Verfügung gestellt werden und notwendige Themen müssen eingebracht und erarbeitet werden.

Persönliches Netzwerken noch zu wenig genutzt

„Netzwerken ist wichtig, weil man gemeinsam einfach stärker ist,“ ist auch Annemarie Schlack, Geschäftsführerin von Amnesty Österreich überzeugt. „Man bekommt andere Perspektiven – das gilt sowohl für das persönliche Weiterkommen, wie auch für die Arbeit in Organisationen. Man holt sich durch den Austausch mit anderen weiteres Wissen bzw. Erfahrung herein.“ Sie sieht v.a. bei Frauen hier noch Nachholbedarf. Diese nutzen Netzwerkemöglichkeiten oft zu wenig, weil die Zeit knapp ist und zum Beispiel Netzwerkabende manchmal schwer mit der Betreuung von Kindern vereinbar sind bzw. gut geplant werden müssen. Dabei hilft mittelfristig gut geplantes Netzwerken Zeit zu sparen. Man erhält Informationen, die man gerade braucht, hört über Erfahrungen von anderen, die man selber einsetzen kann oder bekommt Empfehlungen für Experten, die einem ein langes Suchen erspart.

 

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