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Unternehmensübergabe – ist Unternehmertum erlernbar?

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© 3D-Rendering: www.corporate-interaction.com

In Österreich stehen aktuell fast 90.000 Familienunternehmen vor der Herausforderung der Unternehmensnachfolge. Wer sich rechtzeitig um die Nachfolge kümmert tut sich wirklich was Gutes. Aber in der Realität sieht es so aus, dass dieses Thema für viele Unternehmer und Unternehmerinnen ein wirklich heikles Thema ist. Denn ein Unternehmen weiterzugeben bedeutet Abschied, Vertrauen, Loslassen und viele Entscheidungen treffen. Das ist partout nicht so leicht.

Das Glas ist halbvoll oder halbleer

Wenn es gelingt eine Übergabe als positive Herausforderung zu erkennen, dann ist viel gewonnen. Denn damit öffnet man den Blick für einen geeigneten Nachfolger. Denn nichts ist so sehr im Weg als die innere Abwehr, die vieles schwieriger macht oder sogar verhindert. Daher ist dringend anzuraten, diesen Prozess der Abnabelung wirklich anzustoßen, sich bewusst zu machen und es dann richtig anzugehen.

Jetzt kommt der potentielle Übernehmer

Da stellt sich mal gleich die Frage ob der ins Auge gefasste Übernehmer wirklich der geeignete Kandidat ist. Nicht nur der finanzielle Aspekt ist ausschlaggebend. Welche Fähigkeiten muss man mitbringen? Im Optimalfall ist der Nachfolger so professionell und selbstreflektiert, dass eine ehrliche Überprüfung der Eignung zum Unternehmer bereits stattgefunden hat. Ein angehender Unternehmer soll den Anforderungen des zu übernehmenden Betriebes fachlich und kaufmännisch gewachsen sein. Zudem muss der Nachfolgende klare Zukunftsvorstellungen für das Unternehmen formulieren können.

Ist Unternehmertum vererbbar?

Folgende Unternehmerkriterien sollte man als zukünftiger Unternehmer vereinen können: Experte, Führungskraft und Visionär sein.

Meistens wollen Betriebsinhaber fachlich brillieren. Sie wollen als Experte gute Arbeit leisten und dafür entsprechend honoriert werden. Sie wollen Produkte herstellen oder entsprechende Dienstleistungen anbieten. Als Führungskraft wollen sie die eingesetzten Ressourcen ins Verhältnis zum Ergebnis stellen können. Die Produktion und der Verkauf sollen bestens zueinander passen.

Als Visionär wiederum müssen sie über den Tellerrand hinausschauen können. Sie sollten den Markt genau beobachten um Neuartiges entwickeln zu können. Als Ergebnis muss sich das Errungene vom Wettbewerb abheben und gut verkaufen lassen.

Alles in einer Unternehmerperson vereinen

Das ist zweifelsohne keine leichte Aufgabe und man sollte wirklich sicherstellen ob man alle diese erwähnten Kriterien erfüllen kann. Wenn nicht tut man gut daran eine geeignete Personen dafür zu gewinnen.

Manche glauben, Unternehmertum sei angeboren

Viele fragen sich, ob man zum Unternehmer geboren sein muss. Eine Studie verweist auf eine genetische Prädisposition. Die Genstruktur bestimme die Fähigkeiten, wie beispielsweise die Intelligenz und die Akzeptanz von Risiken und erhöht so die Wahrscheinlichkeit, unternehmerisch aktiv zu werden. Anders gesagt: genetisch angelegt ist ein Teil – und nur ein Teil! Ob er realisiert wird, würde wiederum stark vom Umfeld abhängen. Ähnlich wie bei der Musik oder dem Sport gelte es, Menschen mit der Neigung und der Fähigkeit zu Entrepreneurship bei ihrer Entwicklung zu unterstützen und ihnen Grundwissen, Methoden, Werkzeuge sowie Zugang zu Netzwerken in die Hand zu geben.

 

Quelle:

https://www.researchgate.net/publication/222695445_Entrepreneurship_and_occupational_choice_Genetic_and_environmental_influences_Journal_of_Economic_Behavior_Organization_761_3-14

 

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