Haben Sie schon mal überlegt eine Firma zu übernehmen anstatt innerhalb ihrer Firma die Karriere weiter hinaufzuklettern? Frau X war in einem Fitnessstudio angestellt. Ihre Arbeit gefiel ihr sehr gut und sie wollte mehr Verantwortung übernehmen und bildete sich fachlich weiter. Sie besuchte einen Unternehmerkurs sowie einschlägige fachliche Ausbildungen im Bereich Mentaltraining und bildete sich zusätzlich zur Diät- und Ernährungsassistentin aus. Aber nichts davon half – sie bekam kein besseres Jobangebot innerhalb des Unternehmens.
Trotz ihres Einsatzes und ihrer Weiterbildungsmaßnahmen gelang es ihr also nicht eine bessere Position im Unternehmen zu ergattern. Sie überlegte, was sie weiter tun könnte.
Warum nicht einen Betrieb in der Lieblingsbranche übernehmen?
Da sie bereits sehr viel Know-how besaß, traute sie sich fachlich zu einen Betrieb zu übernehmen. Zusätzlich könnte sie ja ihr Netzwerk in dieser Branche nutzen. Zudem würden bei Betriebsübernahme bestehende Kontakte vorhanden sein und es einen bereits vorhandenen Kundenstock geben.
Der Entschluss war gefasst…
Da entschied sich die Mutter zweier Töchter nach reiflicher Überlegung zur Übernahme eines bestehenden und gut geführten Institutes. Das hatte den großen Vorteil, dass sie so die Möglichkeit bekam ihre eigenen Vorstellungen und beruflichen Ziele endlich umsetzen zu können.
Dennoch ist die Entscheidung nicht leicht gefallen
„Das größte Risiko ist eigentlich die Familie und die Karriere unter einen Hut zu bringen.“, so die frischgebackene Unternehmerin. „Es kostete einige Überzeugungsarbeit, bis man die gesamte Familie auf seine Seite bringt und sie die Unternehmensübernahme akzeptiert hatten“, weiß sie zu berichten. Die meisten Überlegungen und Überzeugungsarbeit musste bei den Themen Zeitmanagement und der Finanzierung geleistet werden.
Noch immer ist ein dominierendes Problem das Spannungsfeld und damit die Vereinbarkeit zwischen Familie und beruflichem Erfolg. Denn in vielen Köpfen existiert diesbezüglich nur ein entweder – oder. Trotz positiver Beispiele auf diesem Gebiet geben immer noch viele Frauen zumindest teilweise ihre Karriere zugunsten der Familie auf.
Mehr Hürden für Frauen bei der Unternehmensgründung
Beim Aufbau und Betreiben von Firmen sind Frauen noch immer im Hintertreffen. Das zeigt meine Erfahrung als Unternehmensberaterin. Ich habe in meiner beruflichen Laufbahn eine einzige Frau, die einen Betrieb übernahm, erlebt.
Um dieses Problem anzugehen könnte eine gut vorbereitete Betriebsnachfolge hilfreich sein. Hier wäre die aktive Unterstützung seitens der Alteigentümer sicher ein großes Plus.