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UKW-Sender Moosbrunn (NÖ) sendet auch in die Ukraine

UKW – mit „Steinzeittechnik“ für die Demokratie

Der Krieg in der Ukraine ist auch ein Informationskrieg. Wie leicht lassen sich in einem bewaffneten Konflikt UKW-Sender oder Sendestationen für Mobilfunk und Internet zerstören. Der Einmarsh russischer Truppen in die Ukraine veranlasst den ORF deshalb, sein Informationsangebot im Ausland auszuweiten. Ab sofort strahlt der öffentlichte Rundfunk die Ö1-Nachrichtenjornale auf verschiedenen Frequenzen dreimal täglich (morgens, mittags und abends) aus. Gesendet wird das Programm vom Kurzwellen-Sendezentrum Moosbrunn bei Gramatneusiedl im Bezirk Bruck/Leitha. Die Sendungen können mit UKW-Radiogeräten auch in der Ukraine, Belarus und in Russland empfangen werden.

Fenster zur Welt – 5.000 Kilometer Reichweite

Das Kurzwellen-Sendezentrum Moosbrunn wird von der ORF-Sendetechniktochter ORS betrieben. Von dort wird das Programm, abhängig vom Wetter, bis zu 5.000 Kilometer weit übertragen, womit der Empfang sogar im Nahen Osten und auf dem afrikanischen Kontinent technisch möglich ist. Die Mittel- und Langwellensender, die noch weiter reichen würden, wurde in Österreich mittlerweile abgeschaltet und wie der Sender Bisamberg sogar gesprengt.

Produkt des Kalten Krieges

Das Kurzwellen-Sendezentrum Moosbrunn hat eine lange Geschichte. Seit 1955 hatte von dort Radio Österreich International (RÖI), der im Auftrag des Bundeskanzleramtes betriebene Auslandssender des ORF, Menschen in Europa und Übersee informiert. Schwerpunkt der Informationen waren Österreichs Politik, Wirtschaft, Kultur, Chronik und Sport sowie das aktuelle Weltgeschehen. Bis Ende der 1990er-Jahre wurde das Programm in sechs Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Arabisch und Esperanto) über elf Antennen und sechs Sender weltweit verbreitet. 2003 schließlich hat der ORF den eigenständigen Sendebetrieb von RÖI aus finanziellen Gründen eingestellt.

(red)

Quellen: Niederösterreichischer Wirtschaftspressedienst und www.ors.at

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