Site icon unternehmerweb

Skoove erreichte 1 Million Signups: Marketing sei dank?

 

Skoove ist eine Piano-App für iPhone und iPad, die es ermöglicht, mit einem besonderen Algorithmus zielgerichtet Klavier spielen lernen zu können – und das in kurzer Zeit. Mittlerweile hat die App über 1 Million Nutzer. Was steckt hinter dem Erfolg des Startups?

Die Unternehmensgeschichte von Skoove

Die beruflichen Wurzeln der Skoove-Gründer liegen nicht im Musikbereich. So ist Stephan Schulz gelernter Nachrichtentechniker und Dr. Florian Plenge promovierter Physiker. Die beiden späteren Skoove-Gründer lernten sich bei Native Instruments in Berlin kennen, einem Unternehmen, das Software-Instrumente zum Produzieren elektronischer Musik herstellt. Gemeinsam bauten Plenge und Schulz dort die DJ-Sektion mit dem erfolgreichen Produkt Traktor auf. Stephan Schulz verließ 2008 Native Instruments und entwickelte das Multiroom­ Wireless HiFi­ System Raumfeld, mit dem sich Musikgeräte per Smartphone in verschiedenen Räumen steuern lassen. Nach 10 Jahren suchte auch Florian Plenge eine neue berufliche Herausforderung, da er wieder zurück zum Ursprung wollte. Das war für ihn das Entwickeln neuer Produkte und der Kontakt zu ihren Nutzern. Florian Plenge und Stephan Schulz kamen wieder in Kontakt.

Doch wie kam es dann zur Gründung von Skoove? Wie so oft kamen viele Faktoren zusammen: Florian Plenge wünschte sich, Klavier spielen zu lernen. Außerdem fanden die beiden Gründer heraus, dass es eine Lücke im Markt der Online-Lernplattformen für Musikinstrumente gab. Gleichzeitig gab es aber genügend Menschen, die ein Instrument lernen wollten. Diesen Bedarf wollten Plenge und Schulz gern decken und gründeten die interaktive Lernplattform Skoove im Jahr 2014. Der Name “Skoove” ist eine kreative Wortschöpfung aus den Begriffen “Skill” für Fertigkeit und “Groove”, einem ständig wiederkehrenden, mitreißenden rhythmisch-melodischen Element.

2015 bekamen die Skoove-Gründer einen Förderplatz beim Programm des Microsoft Ventures Accelerator. Anschließend erhielt das Startup die erste große Finanzierung vom High-Tech Gründerfonds (HTGF).

Gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut entwickelten Florian Plenge und Stephan Schulz einen Algorithmus zur webbasierten Erkennung mehrstimmiger Tonfolgen (“multipitch validation”), auf deren Basis die Software Skoove beruht. Spielt eine Person einen Ton auf dem Klavier, wird dieser über das Mikrofon des Endgeräts aufgenommen. Der Algorithmus führt nun eine Tonvalidierung durch. So kann die Software überprüfen, ob die richtigen Töne gespielt wurden und dem Nutzer schnell Feedback geben.

Seit Ende 2015 ist Skoove im Internet verfügbar. Das internationale Team in Berlin hat 14 Mitarbeiter. Das nächste Ziel ist, die Software für weitere Endgeräte und andere Musikinstrumente kompatibel zu machen. Außerdem soll Skoove bald weltweiter Marktführer für Musik-Lernplattformen werden.

 

Was sind die Gründe für den Erfolg von Skoove?

Es gibt viele Gründe für den Erfolg der Piano-App Skoove.

  1. Skoove ist zum Klavier lernen für Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen geeignet.
  2. Die App funktioniert sowohl mit Digitalpianos, (MIDI-)Keyboards, akustischen Pianos sowie für Einsteiger kann ein virtuelles Klavier auch ausreichend sein, um die ersten Einheiten zu testen.
  3. Die Nutzer können das Lerntempo selbst bestimmen. Es ist möglich, einem linearen Lehrplan zu folgen. Jedoch sind auch alle anderen Kurse stets verfügbar.
  4. Die App ist günstiger als Klavierunterricht. Ein Premium-Abo kostet 19,99 € im Monat, 39,99 € vierteljährlich oder 119,99 € im Jahr. In diesem Abo enthalten ist auch der persönliche Support von Profis. Außerdem ist nach der Installation eine 7-tägige Probephase verfügbar. Somit ist Skoove auch für Nutzer geeignet, die sich noch nicht sicher sind, ob das Klavier das richtige Instrument für sie ist.
  5. Die Nutzer haben die Wahl zwischen einer Vielfalt von Songs und musikalischen Genres. Klassik ist genauso vertreten wie Pop, Jazz oder elektronische Musik. Clever, denn das Gehirn belohnt die Online-Klavierschüler durch die Ausschüttung von Dopamin, wenn sie ihren Lieblingssong richtig spielen. In einer Studie des Forschungsteams um Laura Ferreri von der Universität Barcelona wurde der direkte Zusammenhang zwischen Dopamin, durch Musik ausgelöste Freude und Motivation wissenschaftlich belegt.
  6. Die aktuellen Lockdowns führen dazu, dass immer mehr Menschen Klavier spielen lernen. Das belegen die steigenden Verkäufe von Digitalpianos. Eine Studie von Spotify zeigt zudem, dass Menschen, die ein Musikinstrument lernen, zufriedener und entspannter sind.
  7. Klavier spielen ist im Erwachsenenalter einfacher zu erlernen als das Spielen anderer Instrumente. Der lineare Aufbau der Tasten ermöglicht ein einfaches Verstehen des Prinzips des Erzeugens von Tonfolgen und Akkorden. Außerdem ist es leichter, damit schnell wohlklingende Töne zu produzieren, als beispielsweise mit Blas- oder Streichinstrumenten. Das steigert die Motivation.
  8. Content Marketing: Im Blog von Skoove finden sich zahlreiche Tipps zum Klavier lernen. Diese Beiträge werden häufig als Ratgeber herangezogen und auch auf sozialen Medien geteilt. Durch gute SEO sind diese Inhalte leicht zu finden.

 

Skoove: Mehr als Marketing

Mit Skoove erschufen Florian Plenge und Stephan Schulz eine Piano-App mit einzigartigem Algorithmus, die vielen Menschen günstig den Zugang zum Klavierunterricht ermöglicht. Zu Beginn der Skoove-Geschichte fokussierten sich die beiden ehrgeizigen Gründer komplett auf ihr Produkt – bevor sie überhaupt anfingen, an Marketingmaßnahmen zu denken. Später begannen sie, mit Content Marketing die Idee von Skoove weiterzuverbreiten. Der Ehrgeiz der beiden Unternehmer wurde belohnt: Skoove ist ein sehr erfolgreiches Unternehmen, das mit seiner App viele Menschen glücklich macht, die nun auf einfache Art ihr Lieblingsinstrument lernen können.

 

 

Autorin: Juliane W.

Bio: Nach ihrem Masterstudium in Germanistik und Erfahrungen im Marketing arbeitet Juliane als freie Autorin. Außerdem legt sie seit vielen Jahren leidenschaftlich gern auf und produziert eigene Musik.

Exit mobile version