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Silicon Valley: Die Erfolgsgeheimnisse des weltweit führenden IT-Zentrums

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Schweiz gehört im IT-Sektor zu den gut aufgestellten europäischen Ländern. Die renommierten Universitäten sowie Forschungszentren des Landes, die sich in diesem Bereich spezialisiert haben, leisten ihren Beitrag, um den Fortschritt im Bereich der Informationstechnologie zu gewährleisten. Doch insgesamt liegt Europa im internationalen Vergleich um Lichtjahre zurück. Ein Silicon Valley auf europäischem Boden ist bis heute leider nicht vorstellbar, obwohl es nicht an technischen Mitteln mangelt. Ein kurzer Blick in die vorherrschende Mentalität in Palo Alto zeigt, was die USA anders macht und wie aus kleinen Startups global erfolgreiche Unternehmen entstehen.

Wie die Silicon Valley entstand

Auf Anstoß der Professoren Frederick Terman und William B. Shockley gründete die Stanford University zusammen mit der Stadt Palo Alto in den 1950er Jahren den Stanford Industrial Park, um Studenten, Forschern und dem Privatsektor Raum für Forschung im Bereich der Informationstechnologie zu geben. Die Initiative basierte auf der Idee Innovatoren Freiheit und finanzielle Mittel zu geben, damit sie die Möglichkeit hatten ihre Ideen umzusetzen und dem technologischen Wandel beizutragen. Die Bemühungen trugen bald Früchte. Innerhalb weniger Jahrzehnte wurden die Grundlagen des heutigen Silicon Valleys geschaffen. Seitdem ist das Tal das Zentrum für Pionierarbeit in Bezug auf das Computerwesen sowie die Künstliche Intelligenz, welche heute zunehmend in der Lage ist die geistigen Aktivitäten des Menschen nachzuahmen, wie Tests mit komplizierten Spielen nachweisen. Kompromisslos zukunftsorientiert vereinen die Unternehmen in Palo Alto Mensch und Computer immer mehr im gleichen Raum und Körper. Hinter dieser Kompromisslosigkeit und der hartnäckigen Glaube an die Zukunft ist die allgegenwärtige amerikanische Mentalität zu finden, welche eines der wichtigsten Erfolgsgeheimisse des Silicon Valleys ist.

Mit der amerikanischen Mentalität zum Erfolg

Der klischeehafte Spruch vom Tellerwäscher zum Millionär wird manchmal auch ironisch mit den Vereinigten Staaten in Verbindung gebracht. Doch der Erfolg des Silicon Valleys beweist, dass er mehr als nur eine Floskel ist. Dahinter steckt die traditionell amerikanische Denkweise, welche die Risikobereitschaft sowie den Glauben an den Erfolg durch Arbeit oder Glück statt gesellschaftlicher Position befürwortet.

Diese Mentalität entwickelte sich im 19. Jahrhundert, als ein Goldfund am American River in den Bergen Kaliforniens eine Einwanderungswelle auslöste. Zahlreiche Europäer im Goldrausch in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, um einen Neustart zu wagen. Im Verlauf der Zeit festigte sich dieses Streben für schnelles Geld und Erfolg der Existenzgründer sowie ihre Bereitwilligkeit Risiken einzugehen als ein fester Bestandteil der amerikanischen Kultur.

Das Silicon Valley kann als ein Resultat dieser Denkweise betrachtet werden. Dort haben Startups die Chance durch Optimismus und den Glauben an den möglichen Erfolg ein ganzes Unternehmen aufzubauen. Dabei ist für den Start eine innovative Idee ausreichend. Weder Reichtum noch die gesellschaftlich Stellung spielen eine wesentliche Rolle. Das Kapital wird ähnlich wie in der Ära des Goldrausches vor Ort zur Verfügung gestellt. Denn zahlreiche Investoren sind bereit Startups mit Zukunftspotential finanziell zu unterstützen.

Knotenpunkt von Universität, Unternehmen und Investoren

Ein weiteres Erfolgsgeheimnis des Silicon Valleys liegt in seiner Fähigkeit wichtige Institutionen im Bereich der Informationstechnologie an einem Ort zusammenzubringen. Einrichtungen der höheren Bildung, Unternehmen sowie reiche Investoren pflegen den Kontakt untereinander und unterstützen dabei junge Köpfe mit Unternehmergeist aus der ganzen Welt. So agieren alteingesessene Unternehmer und Investoren als sogenannte „Business Angel“ und stellen Startups mit Zukunftschancen als Starthilfe Kapital und Wissen bereit. Sind die Jungunternehmen erfolgreich, kriegen die Investoren ein Teil des Gewinns. Weiterhin ist es keine Seltenheit, dass Großkonzerne junge Talente erlauben ihre Projekte innerhalb des Betriebes als Angestellte zu entwickeln. Wenn die Idee schließlich in die Realität umgesetzt wird, verkauft das Unternehmen das Produkt unter den eigenen Namen.

Der Erfolg des Silicon Valleys ist in der amerikanischen Mentalität begründet. Risikobereitschaft, Optimismus und der unabdingbare Glaube an den Erfolg dienen als Grundvoraussetzungen, um innovative Ideen zu verwirklichen. Gleichzeitig sind Universitäten, Unternehmen und Investoren bereit wegweisende Projekte bereits in Kinderschuhen zu unterstützten. Diese Merkmale haben das Silicon Valley zum Vorreiter in Sachen Informationstechnologie gemacht. Europa dagegen neigt zu Vorsicht und Konservatismus. Hinzukommt, dass das Vertrauen in die Fähigkeiten der jungen Talente gering ausgeprägt ist. Als Folge davon sind Startups bereits am Anfang zahlreichen Hürden ausgesetzt, was den raschen Aufstieg erschwert und Europa im Bereich der Informationstechnologie der USA hinterherhinken lässt.

 

 

 

 

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