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Alle reden von Skalierung – welche Geschäftsmodelle wirklich geeignet sind

Bildquelle: pixabay.com

 

Unter Gründern oder solchen, die es noch werden wollen, scheint es so etwas wie eine „Zauberformel“ zu geben. Die Rede ist von Skalierung und dem Geld verdienen durch das schnelle Wachstum ihres Geschäftsmodells. Aber ist das wirklich so einfach und ist eigentlich jedes Geschäftsmodell skalierbar. Nicht zuletzt: Was ist Skalierung eigentlich genau? Diese Frage ist für ein Unternehmen wichtig zu klären, wenn zum Beispiel Meinungen von Finanzunternehmen eingeholt werden sollen, die mit in die Finanzierung bei der Skalierung eingebunden werden sollen. Skalieren kommt vom lateinischen Wort „skalae“ und bedeutet so viel wie „Treppe“. Es geht also im übertragenen Sinne um das Besteigen einer Treppe. Auf Unternehmen angewendet, bedeutet Skalierbarkeit zunächst einmal, die „Expansionsfähigkeit“ des vorliegenden Geschäftsmodells.

 

Welche Geschäftsmodelle sind nun skalierbar

Man denke zum Beispiel an Unternehmen wie Spotify oder Netflix, die einmal ganz klein angefangen haben und nun weltweit in fast alle Länder expandieren. Sie steigern durch die Gewinnung von immer mehr Kunden ständig ihren Umsatz. Bei de.collected.reviews finden sich Testberichte zu digitalen und skalierbaren Unternehmen wie Spotify und Netflix. Ihnen sind dabei kaum Grenzen gesetzt, da sie ein einfaches Produkt anbieten, dass in jede Region oder jedes Land übertragen werden kann, wenn man einmal von Nordkorea, China und einigen islamistischen Staaten absieht. Den genannten Unternehmen, kommt auch zugute, dass es sich einerseits um standardisierte Produkte handelt, die nicht groß erklärungsbedürftig sind und außerdem die Bedürfnisse aller Menschen ansprechen. Soweit zum Idealfall.

Schnell wird aber auch klar, dass umso spezieller ein Produkt auf Menschen in einem Land oder einer Region zugeschnitten ist, wenig über dieses Gebiet hinaus skalierbar sein dürfte. Der Fleischer, der davon lebt, Biofleisch vom Bauern um die Ecke anzubieten oder der Hersteller von Programmen für eine Steuererklärung in Deutschland, dürfte wohl kaum Chancen haben ein weltweites Filialnetz aufzubauen oder in anderen Ländern online seine Produkte zu verkaufen.

Start-ups im ursprünglichen Sinne, sollten dagegen alle skalierbar sein. Der Begriff wurde seinerzeit von Steve Blank als “temporäre Organisationen” definiert, sie ein Geschäftsmodell betreibt, das “wiederholbar, skalierbar und profitabel” ist. Meist handelt es sich dabei um digitale Unternehmen, die ihre Produkte ausschließlich online vermarkten.

Skalierbarkeit bezieht sich jedoch nicht allein auf die Expansion des Unternehmens. Eine weitere Facette von Skalierbarkeit besteht in der Frage, inwieweit das (schnelle) Wachstum von Umsätzen und die Expansion in neue Märkte auch mit geringen Investitionen in die Infrastruktur, die Produktion oder die Einstellung neuer Mitarbeiter möglich ist.

Skalierbarkeit kann zwar trotz der grundsätzlichen Möglichkeit zu expandieren an den Kosten scheitern. Das trifft beispielsweise auf Unternehmen wie Uber oder AirBnB zu, die in nicht wenigen Ländern große Probleme haben Fuß zu fassen, weil gesetzlicher Regelungen wie zum Mindestlohn oder zu Zweckentfremdungsverboten oder andere Rahmenbedingungen, das Modell nicht dort nicht rentabel machen.

 

Fazit: Die meisten Unternehmen sind nicht skalierbar

Auch wenn viele Gründer mit großen Visionen an ihr Projekt herangehen, werden sie bald die Grenzen der Expansion kennenlernen müssen, weil sie feststellen müssen, dass ihr Geschäftsmodell zu speziell ist und nicht einfach so auf andere Regionen oder Länder übertragen werden kann. Rechtliche Hindernisse oder auch, wenn das Wachstum zu teuer bezahlt werden muss, sodass sich kaum Investoren für die Expansion finden dürften, stehen einer Skalierung ebenfalls entgegen.

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